Welt

Ansturm venezolanischer Flüchtlinge an Grenze zu Peru

Peru will ab Samstag nur noch Migranten mit Reisepass ins Land lassen
Veröffentlicht: 24. August 2018 10:34 Uhr
Wenige Tage vor der von Peru geplanten Verschärfung der Grenzkontrollen hat das lateinamerikanische Land einen weiteren Ansturm venezolanischer Flüchtlinge erlebt. In Tumbes auf der peruanischen Seite der Grenze zu Ecuador standen die Menschen Schlange an den Kontrollen, um ihre Pässe vorzulegen. Viele von ihnen hatten Fußmärsche von Hunderten Kilometern hinter sich.

Kirchengemeinden versorgten die hungrigen und durstigen Wartenden mit Lebensmitteln und Getränken. Peru will nach dem Beispiel Ecuadors ab Samstag nur noch venezolanische Migranten im Besitz eines Reisepasses ins Land lassen. Nur etwa die Hälfte der in Richtung Süden aus dem Krisenland Venezuela fliehenden Menschen besitzt jedoch Pässe, die anderen haben nur Personalausweise.

Täglich kommen rund 2.500 Venezolaner nach Peru

Nach Peru kamen zuletzt pro Tag rund 2.500 Venezolaner, in Spitzenzeiten mehr als 5.000. Nach Angaben des Flüchtlingsbeauftragten der Regierung, Eduardo Sevilla, sind bereits 400.000 Venezolaner im Land. Es sei absehbar, dass im November die Schwelle von einer halben Million erreicht werde, sagte Sevilla am Donnerstag.

Grenzen werden wohl nicht dicht gemacht

Innenminister Mauro Medina sagte, es sei nicht geplant, die Grenzen dicht zu machen. Peru verbessere seine Grenzkontrollen lediglich, um "Ordnung und Sicherheit" zu gewährleisten. Etwa 80 Prozent der ankommenden Flüchtlinge aus Venezuela seien ohnehin im Besitz von Reisepässen, sagte der Minister.

Die ecuadorianische Regierung hat die Öffnung eines humanitären Korridors für Flüchtlinge aus dem Krisenland Venezuela angekündigt. Flüchtende aus Venezuela sollen mit Bussen durch das südamerikanische Land zur Grenze mit Peru gebracht werden, hieß es am Donnerstag (Ortszeit) in Quito.

Ölpreisverfall: Venezuela in Wirtschaftskrise

Venezuela steckt infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise. Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Am Montag war die venezolanische Währung auf einen Schlag um 96 Prozent abgewertet worden. Nach UN-Schätzungen flohen bereits 2,3 Millionen Venezolaner ins Ausland.

(APA/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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