"Asiens Jacky Kennedy"

Thailand trauert um Ex-Königin Sirikit

Veröffentlicht: 25. Oktober 2025 08:14 Uhr
Sie galt als "Jacky Kennedy Asiens" und gehörte jahrzehntelang zu den wichtigsten Figuren der internationalen Aristokratie. Auch bei den Salzburger Festspielen war die Monarchin des Öfteren zu Gast. Jetzt ist Thailands Ex-Königin Sirikit im Alter von 93 Jahren verstorben.

Die langjährige thailändische Königin Sirikit ist tot. Die frühere Monarchin, die in den vergangenen Jahren immer wieder im Krankenhaus behandelt werden musste, sei am Freitagabend (Ortszeit) im Alter von 93 Jahren gestorben, teilte das Königshaus in Bangkok in einer offiziellen Erklärung mit. Der Hof kündigte eine Beerdigung «mit den höchsten königlichen Ehren» an und rief eine einjährige Trauerzeit aus.

Sirikit wurde in ihrer Heimat immer noch als Königin verehrt, obwohl sie seit dem Tod ihres Mannes Bhumibol im Jahr 2016 und der Krönung ihres Sohnes Maha Vajiralongkorn streng genommen die Königsmutter war. Ihr Geburtstag am 12. August wurde alljährlich als nationaler Feier- und Muttertag begangen.

Sirikit zierte die Modemagazine der Welt

Lange gehörten Bhumibol und Sirikit zu den wichtigsten Figuren der internationalen Aristokratie. Oft zierten Aufnahmen der Diplomatentochter Titelblätter in aller Welt, Modemagazine feierten sie als Stilikone. Die «Vanity Fair» rühmte sie einmal als «Asiens Jackie Kennedy», die «Paris Match» als schönste Königin überhaupt. In den 1950er und 1960er Jahren galt Thailands Regentin als Inbegriff asiatischer Anmut und Eleganz.

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Liebesgeschichte made in Thailand

Die Liaison der beiden war im vergangenen Jahrhundert eine der größeren Liebesgeschichten des internationalen Adels. Dabei sah es am Anfang - sie war 15, er 19 - gar nicht danach aus. "Es war Hass auf den ersten Blick", erinnerte sich Sirikit viele Jahre später an das erste Treffen 1947 in Paris. "Er wollte um vier kommen, kam aber erst um sieben. Er ließ mich warten und ewig den Knicks üben." Bei der nächsten Begegnung soll es dann aber schon Liebe gewesen sein.

Sirikit Kitiyakara kam selbst aus königlicher Familie. Der Großvater war zwölfter Sohn eines früheren Königs, der Vater Botschafter in Frankreich und Dänemark. Erzogen wurde sie überwiegend in Europa. Studiert wurde in der Schweiz. Im Oktober 1948 hatte Bhumibol dort einen Autounfall, bei dem er ein Auge verlor. Sirikit besuchte ihn regelmäßig im Krankenhaus. Hochzeit wurde im April 1950 gefeiert, eine Woche später folgte die offizielle Krönung.

Trotz des Wohnsitzes Bangkok waren die jungen Royals dem europäischen Jetset sehr zugetan: treue Besucher der großen Bälle, ebenso der Festspiele in Salzburg und Bayreuth, sie zudem eine der besten Kundinnen der Pariser Nobelschneider.

Das Paar bekam vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn, den heutigen König Maha Vajiralongkorn, Jahrgang 1952. Dann, Ende der 60er, der Abschied vom High-Society-Lifestyle: Statt Pariser Haute Couture trug Sirikit nun thailändische Seide. Die beiden - selbst viele Milliarden reich - engagierten sich für die Entwicklung ihres Heimatlands und für soziale Projekte. Dafür ernteten sie großen Respekt. In Thailand mit seinen vielen Putschen sorgten sie für so etwas wie Stabilität.

Auftritte wurden rar

Nach einem Schlaganfall 2012 zog sich Sirikit fast gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück. Fotos der Ex-Monarchin wurden in den letzten Jahren rar. Darauf war sie weißhaarig und gebrechlich, wirkte aber noch immer elegant. Die Krönung ihres Sohnes im Mai 2019 hatte sie krankheitsbedingt bereits verpasst.

(Quelle: apa)

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