Vergangene Woche hatten die EU-Innenminister Griechenland vorgeworfen, dass es seine Pflichten als Mitglied des grenzfreien Schengenraumes nicht wahrnehme. Das Land, über das der größte Teil des Flüchtlingsstroms in die EU kommt, müsse mehr unternehmen, um diesen Zustrom zu kontrollieren.
Bisher ist nur eines von fünf geplanten Registrierungszentren in Betrieb. Mit Hilfe des Verteidigungsministeriums sollen nun die auch als Hotspots bezeichneten Zentren auf den griechischen Inseln Samos, Lesbos, Chios, Kos und Leros innerhalb von zwei Wochen zur Verfügung stehen. Außerdem werden nach Angaben der Regierung die beiden Umsiedlungszentren auf dem griechischen Festland fertiggestellt.
Unterdessen haben rund 600.000 Menschen eine Petition unterschrieben, damit den Einwohnern der griechischen Inseln der Friedensnobelpreis verliehen wird. Kurz vor Ablauf des Zeitlimits zur Unterzeichnung der Petition im Internet am Sonntagabend hatten sich 592.035 Menschen dafür ausgesprochen.
Seit Jänner vergangenen Jahres sind 900.000 Flüchtlinge auf den griechischen Inseln angekommen, die aus der Türkei kommend nach Europa wollen. Die Autoren der Petition hoben hervor, dass die Einwohner der Inseln in der Ägäis trotz der schweren Wirtschaftskrise im eigenen Land "alles getan haben und immer noch tun, um den syrischen Flüchtlingen zu helfen". Damit hätten sie mit ihren "Taten und ihrer Aufopferung" in bedeutender Weise "zum Frieden und zur Stabilität" in der Welt beigetragen.
Nach Medienberichten sind Universitätsvertreter aus den USA, Großbritannien und Dänemark dabei, die Erklärung für die Kandidatur für den Nobelpreis zu erstellen. Nach einem Bericht der griechischen Nachrichtenagentur ANA sind griechische Wissenschafter dafür, drei Menschen besonders vorzuschlagen. Es handle sich um eine alte Frau und einen Fischer auf Lesbos sowie um die US-Schauspielerin Susan Sarandon, die als erste internationale Persönlichkeit nach Lesbos gekommen sei, um auf die Probleme aufmerksam zu machen.
(Quelle: salzburg24)