Welt

Attentäter von Istanbul weiter auf der Flucht, IS bekennt sich zu Anschlag

Sicherheitsbehörden fahnden unter Hochdruck nach dem Täter
Veröffentlicht: 02. Jänner 2017 07:41 Uhr
Nach dem Terrorangriff auf eine Silvesterparty in einem Club in Istanbul mit mindestens 39 Toten geht die Suche nach dem oder den Tätern weiter. Zu dem Attentat in der Silvesternacht bekannte sich bisher niemand. Ministerpräsident Yildirim verwies lediglich auf eine intensive und koordinierte Fahndung der Sicherheitsbehörden. Sie versuchten mit Hochdruck, die Identität des Täters festzustellen. Österreicher waren im Club, kamen aber mit dem Schrecken davon. Zwei Opfer kamen aus Bayern. Am Montag bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" zum Attentat.

Es könne sein, dass der Angreifer seine Waffe im Club gelassen und sich im Tumult unter die Flüchtenden gemischt habe. Mindestens ein bewaffneter Angreifer war am Sonntagmorgen kurz nach Anbruch des neuen Jahres in den exklusiven Club am Bosporusufer eingedrungen und hatte minutenlang wahllos auf Hunderte von Feiernden geschossen. Bis Sonntagabend waren noch nicht alle Opfer identifiziert. Unter den Toten sind auch zahlreiche Ausländer. Nach Regierungsangaben wurden zudem 65 Menschen verletzt.

Keine Österreicher unter den Opfern

Beim dem Anschlag hat es laut Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) keine österreichischen Opfer gegeben. Es seien Österreicher im Club anwesend gewesen, sie seien aber unverletzt, so Kurz im "Ö1-Morgenjournal" am Montag. Sie seien bei ihrer Ausreise unterstützt worden.

Junge Männer aus Bayern getötet

Auch zwei Männer aus Bayern sind getötet worden. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt Landsberg am Lech vom Montag handelt es sich um einen 28-Jährigen aus Landsberg und einen etwa drei Jahre jüngeren Mann aus dem nahen Kaufering.

Die bayerische Polizei bestätigte zunächst den Tod eines Mannes aus dem Kreis Landsberg, sie sprach von einem 26-Jährigen. "Wir gehen davon aus, dass zwei Todesopfer ihren Wohnsitz in Deutschland hatten", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Eines der Opfer, die beide aus Bayern stammten, sei nach bisherigen Erkenntnissen Deutscher habe aber auch die türkische Staatsangehörigkeit, das andere Opfer sei türkischer Staatsbürger. Zudem seien bei dem Anschlag drei Deutsche verletzt worden, sie seien aber außer Lebensgefahr

Nach dem Anschlag machte sich tiefe Trauer breit./APA/AFP Salzburg24
Nach dem Anschlag machte sich tiefe Trauer breit./APA/AFP
Nach dem Anschlag machte sich tiefe Trauer breit./APA/AFP

IS bekennt sich zu Anschlag

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich am Montag zu dem Anschlag auf einen Nachtklub in Istanbul in der Silvesternacht bekannt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Ein "heldenhafter Soldat des Kalifats" habe zugeschlagen, in einem der beliebtesten Nachtklubs, "wo Christen ihren abtrünnigen Feiertag begehen", hieß es in einem ins Internet gestellten Statement. Die Echtheit des Bekennerschreibens ließ sich zunächst nicht überprüfen.

Anschlag in Istanbul: Viele Ausländer unter Toten

Bei den Toten handelt es sich um 25 Männer und 14 Frauen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Elf der identifizierten Todesopfer waren demnach türkische Staatsangehörige, ein weiterer habe zusätzlich die belgische Staatsangehörigkeit gehabt. Alle anderen waren demnach Ausländer verschiedener Nationalitäten. Als Herkunftsländer nannte Anadolu Saudi-Arabien (7), Libanon und den Irak (je 3), Tunesien, Marokko, Indien, Jordanien (je 2), Kuwait, Kanada, Israel, Syrien, Russland (je 1).

Staatspräsident Erdogan kündigte an, weiter entschlossen gegen den Terrorismus zu kämpfen. Die Türkei werde alles tun, um "die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten". International wurde die Bluttat scharf verurteilt. Bereits 2016 hatte die Türkei eine ganze Reihe verheerender Anschläge erlebt.

Offenbar IS-Kämpfer festgenommen

Die Tatsache, dass der Angriff einem mondänen Club galt, in dem auch Ausländer verkehren, werteten Beobachter in der Türkei als Hinweis auf einen möglichen islamistischen Hintergrund. Nach dem türkischen Einmarsch im August in Syrien hatte der Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, im November zu Anschlägen in der Türkei aufgerufen.

Der Zeitung "Hürriyet" zufolge waren am Silvestertag acht Kämpfer der Terrormiliz IS in Ankara festgenommen worden, die einen Anschlag in der Nacht geplant haben sollen. Türkische Truppen sind derzeit in Nordsyrien in heftige Gefechte mit dem IS verwickelt.

(APA/dpa)

(Quelle: salzburg24)

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