Welt

Aufregung um Durchfahrt von US-Armeekonvoi durch Tschechien

Veröffentlicht: 27. März 2015 14:17 Uhr
Die Durchfahrt eines US-Militärkonvois sorgt seit Tagen für Diskussionen in Tschechien. Ein "Straßenmarsch" der US-Armee, der am Sonntag im Land eintreffen soll, hat Unmut bei Teilen der Bevölkerung ausgelöst. Für das Wochenende sind mehrere Protestkundgebungen gegen "die US-Militärinvasion in Tschechien" geplant, auch die Befürworter des US-Konvois wollen demonstrieren, wie die CTK berichtet.

Die rund 500 US-Soldaten mit mehr als 100 Fahrzeugen werden Tschechien von Sonntag bis Mittwoch passieren. Sie kehren von Übungen aus Polen, Estland und Litauen an ihren Heimatstandort im deutschen Vilseck zurück. Die Fahrt ist Teil der NATO-Übung "Atlantic Resolve", die aufgrund der Ukraine-Krise ins Leben gerufen worden ist, soll aber auch die Verbundenheit mit den östlichen NATO-Mitgliedsstaaten demonstrieren.

Die vorwiegend pro-russischen Gegner des Konvois kritisieren die Durchfahrt der US-Soldaten als Geste der Propaganda und Machtdemonstration. Die Kommunistische Partei (KSCM) werfen der tschechischen Regierung eine Verfassungsverletzung vor. Da es sich um einen Aufenthalt einer fremden Armee in Tschechien handle, hätte das Parlament und nicht die Regierung darüber Entscheidung müssen, argumentiert der KSCM-Vizechef Petr Simunek.

Die Gegner des Konvois kommen vor allem aus den Reihen der Kommunistischen Partei - der drittstärkste politischen Kraft im Parlament. Gemeinsam mit verschiedenen Bürgergruppen organisiert die Partei am Samstag eine Demonstration auf dem symbolisch wichtigen Prager Wenzelsplatz. Eine weitere Protestkundgebung soll am selben Tag vor die US-Botschaft in Prag ziehen. Auch Unterstützungskundgebungen für die US-Armee entlang der Route sind angekündigt.

In der Bevölkerung steht nur eine Minderheit hinter den Protesten. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut STEM sind 82 Prozent der Bevölkerung mit der Durchfahrt des US-Konvois einverstanden. Nur 17 Prozent sprachen sich in der Umfrage dagegen aus.

(Quelle: salzburg24)

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