Regelwerk für Reisende

Schuh-Vorschriften, Matten-Pflicht und Co: Kuriose Verbote in Italiens Urlaubsorten

Wer auf Sardinien mit dem bloßen Handtuch, ohne Matte, am Strand liegt, muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 05. August 2025 13:21 Uhr
In Italien werden mehr und mehr Verbote verhängt, um die Urlaubermassen möglichst im Zaum zu halten. Vor allem Touristen-Hotspots haben für die laufende Saison zum Teil kuriose Regeln erlassen.

In den italienischen Urlaubsorten mehren sich die Verbote, um Massentourismus, Umweltverschmutzung und respektloses Verhalten einzudämmen. Gerade in viel besuchten Städten und Badeorten wurden zuletzt zahlreiche Regeln eingeführt – einige davon sind recht kurios.

Urlaubsort verhängt nächtliche Ausgangssperre für Kinder

So hat der Urlaubsort Praia a Mare im süditalienischen Kalabrien eine nächtliche Ausgangssperre für Kinder beschlossen. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren müssen künftig spätestens um 00.30 Uhr zu Hause sein.

Damit soll das Umherfahren mit E-Scootern und anderen Elektrofahrzeugen verhindert werden, da dies bereits mehrfach die eigene Sicherheit sowie die von Urlaubern und Bewohnern gefährdet hat. Die Maßnahme gilt bis Ende September.

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Bei Verstößen drohen den verantwortlichen Personen, die ihre Aufsichtspflicht verletzen, Geldstrafen in Höhe von 250 Euro. In seiner Verfügung betonte der Bürgermeister, dass Minderjährige bei nächtlichen Ausgängen physischen und psychischen Risiken ausgesetzt sind. „Nachts sind sie nicht nur anfällig für Verkehrsunfälle oder körperliche Übergriffe, sondern auch besonders gefährdet, Straftaten wie Vandalismus zu begehen, Drogen und Alkohol zu konsumieren, mit Jugendkriminalität in Berührung zu kommen oder allgemein abweichendes Verhalten an den Tag zu legen, das die öffentliche Sicherheit gefährdet“, heißt es in der Begründung.

Liegen ohne Matte auf Sardinien verboten

Auch Sardinien geht streng mit Touristen um. An beliebten Stränden wie La Pelosa oder Cala Mariolu ist das Mitnehmen von Sand oder Muscheln strengstens verboten. Bei Nichtbeachtung drohen Strafen bis zu 3.000 Euro. Ebenso ist das Liegen auf Badetüchern ohne Matte und das Ausheben von Sandgruben untersagt, um den Strand zu schützen.

Verbote gelten im Norden wie im Süden des Stiefelstaats. In den Dörfern der Cinque Terre an der ligurischen Küste wird das Betreten der Wanderwege mit Flip-Flops oder Sandalen mit einer Strafe von bis zu 2.500 Euro geahndet. In Apulien verbietet die Küstenwache Booten, innerhalb von 500 Metern vor der Küste laut Musik zu spielen oder zu hören.

Kein Barfußgehen mehr in Portofino

Auch die malerische Küstenstadt Portofino in Italien setzt neue Maßnahmen in Kraft, um die Ruhe und Erholung von Einwohnern und Touristen sicherzustellen. Nicht nur barfuß gehen wurde bis zum Ende der Sommersaison verboten. Auch das Sitzen oder Liegen auf Straßen, Mauern, Gehwegen oder in Parks ist künftig untersagt. Verboten ist zudem zu betteln, selbst wenn es nicht aufdringlich ist. Wer mit Koffern, Picknick-Ausrüstung oder Musikboxen an öffentlichen Plätzen verweilt, riskiert ebenso eine Strafe – je nach Verstoß zwischen 25 und 500 Euro.

Aus für "Liebesschlösser" in Italiens romantischer Hauptstadt

Auch in Kulturstädten muss man sich an gewisse Regeln halten. In Rom ist das Essen auf den Stufen von Kirchen oder der Spanischen Treppe, einem Wahrzeichen der Ewigen Stadt, verboten. Dasselbe gilt für das Springen in Brunnen, das Tragen freizügiger Kleidung in Kirchen oder das Anketten von "Liebesschlössern" an Eisengittern. An den Trinkwasserbrunnen kann man zwar Flaschen auffüllen, das Waschen von Füßen oder Kleidung ist jedoch untersagt.

In Florenz dürfen Touristen in der Altstadt nicht auf Straßen oder Plätzen essen, die direkt an Kirchen oder Denkmäler grenzen. Das Ziel besteht darin, Sauberkeit und Respekt vor dem Kulturerbe zu gewährleisten.

"Italien liebt Touristen, aber erwartet Rücksichtnahme. Wer sich vorher über die örtlichen Regeln informiert, kann Strafen vermeiden und hilft, die Schönheit des Landes zu bewahren“, appellierte Tourismusministerin Daniela Santanché.

(Quelle: apa)

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