Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren sank 2014 um knapp 1 Mrd. auf 129,85 Mrd. Euro, der Wert der Ausfuhren stieg um knapp 2,3 Mrd. auf 128,11 Mrd. Euro. In den letzten drei Jahren - nach dem Höhepunkt der Finanzkrise - haben die Ausfuhren kontinuierlich moderat zugenommen, während sich die Einfuhren verringerten. Im Zehnjahresvergleich konnte der Außenhandel um mehr als ein Drittel zulegen.
Der größte Teil des Außenhandels - 71,2 Prozent der Importe und 68,8 Prozent der Exporte - wurde mit den 28 EU-Staaten abgewickelt. Aus der EU wurden Waren im Wert von 92,5 Mrd. Euro bezogen, das waren um 0,7 Prozent weniger. Die Lieferungen in die EU stiegen um 1,7 Prozent auf 88,2 Mrd. Euro. Somit verringerte sich das Defizit mit der EU von 6,4 auf 4,3 Mrd. Euro. Auch beim Handel mit Drittstaaten zeigte sich eine ähnliche Entwicklung: Die Importe gingen um 0,5 Prozent auf 37,4 Mrd. Euro zurück, die Exporte legten um 2,2 Prozent auf 39,9 Mrd. Euro zu. Mit den Drittstaaten ergab sich ein Überschuss von 2,56 Mrd. Euro.
Die wichtigste Produktgruppe im Außenhandel sind "Maschinen und Fahrzeuge". Auf sie entfiel ein Drittel der Einfuhren und fast 40 Prozent der Ausfuhren. Bei den Importen kam es hier zu einem Rückgang um 0,8 Prozent auf 42,9 Mrd. Euro, bei den Exporten zu einem Zuwachs um 1,5 Prozent auf 50,0 Mrd. Euro. Die zweitwichtigste Produktgruppe sind "Bearbeitete Waren". Hier nahmen die Einfuhren um 1,3 Prozent auf 20,1 Mrd. Euro zu, die Ausfuhren stiegen um 2,2 Prozent auf 28,15 Mrd. Euro.
Einfuhrseitig zeigten "Sonstige Fertigwaren" mit +0,76 Mrd. Euro die größte absolute Zunahme, "Brennstoffe und Energie" dagegen mit -1,75 Mrd. Euro den stärksten Rückgang. Bei den Ausfuhren belegten "Chemische Erzeugnisse" insgesamt den Platz 3 und stiegen mit 1,14 Mrd. Euro absolut am kräftigsten an, die Ausfuhr von "Brennstoffen und Energie" hingegen ging um 0,32 Mrd. Euro am stärksten zurück.
Deutschland blieb im Vorjahr der mit Abstand wichtigste Handelspartner Österreichs. 37,4 Prozent der Ein- und 29,7 Prozent der Ausfuhren wurden mit Deutschland abgewickelt. Der Handel entwickelte sich allerdings in beiden Richtungen unterdurchschnittlich. Dagegen gewannen Exporte in Drittstaaten an Bedeutung. Deutlich negativ wirkten sich die Ukraine-Krise und Russland-Sanktionen aus. Zweitwichtigster Handelspartner blieb im Vorjahr Italien.
China überholte bei den Einfuhren die Schweiz und rückte auf den dritten Platz vor. Zu den zehn wichtigsten Importländern zählen weiters Tschechien, USA, Ungarn, Frankreich, Niederlande und Slowakei. Russland fiel dagegen von Platz 10 auf 13 zurück, die Einfuhren aus der Russischen Föderation - hauptsächlich Brennstoffe und Energie - gingen um 28 Prozent zurück. Profitieren konnte davon Kasachstan mit einem Importplus von 23,2 Prozent.
Die wichtigsten Exportländer sind nach Deutschland und Italien die USA, Schweiz, Frankreich, Tschechien, Ungarn, Großbritannien und Polen. China und Russland tauschten im Vorjahr die Plätze. Die Exporte nach Russland gingen um 8,0 Prozent auf 3,19 Mrd. Euro zurück, jene in die Ukraine um 24,9 Prozent auf 0,51 Mrd. Euro. Die Ukraine belegte 2014 den Rang 34 - nach dem 28. im Vorjahr.
Der Außenhandel mit Krisenland Griechenland entwickelte sich 2014 positiv, das Land ist aber nicht unter den Top-40 Handelspartnern zu finden. Die Einfuhren stiegen um 9,0 Prozent auf 0,19 Mrd. Euro, die Ausfuhren um 6,6 Prozent auf 0,41 Mrd. Euro. Über ein Drittel der Einfuhren aus Griechenland entfielen auf die Produktgruppe "Ernährung" wohingegen fast 30 Prozent der Ausfuhren "Maschinen und Fahrzeugen" waren.
(Quelle: salzburg24)