Denn die Unzufriedenheit beim "Rettungskongress" - zu dem neben Babler die SJ-Vorsitzende Julia Herr, Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger und der oö. Betriebsrat Christian Buchinger geladen hatten - sei groß gewesen. Und so sparte Babler nicht mit Kritik an der Parteispitze: Den Namen "Kompass" habe man gewählt, weil die SPÖ einem Schiff gleiche, das "völlig orientierungslos umhertreibt, ohne Steuermann und so dringend einen Kurswechsel braucht". Präsentieren will sich die Plattform kommende Woche, bereits jetzt seien über 350 Mitglieder an Bord.
Die rund 200 Teilnehmer am Kongress hätten beklagt, dass die SPÖ den Zugang zu den realen Lebensumständen vieler Menschen verloren habe und in eine "unverbindliche und beliebige Politik abgeglitten" sei. Rot-blau im Burgenland sei da nur "einer der letzten Tabubrücke"; man stößt sich u.a. auch am "Abgehen von der Verteilungsfrage hinsichtlich der Vermögenssteuer", an der "Abkehr von einer aktiven Neutralitätspolitik" und an der "Unterstützung der EU-Troika-Politik". Und so war sich der "Kongress" einig, "nicht mehr darauf zu vertrauen, dass die Parteispitze von sich aus hier Kurskorrekturen vornehmen wird". Mit "Kompass" will man "eine starke Gegenbewegung innerhalb der Sozialdemokratie in Gang bringen".
In der SPÖ kommentiert man die "Kompass"-Gründung gelassen. "Lebendige Diskussionen stehen in einer demokratischen Partei an der Tagesordnung", hieß es in der Partei auf Anfrage der APA. "Es treffen sich regelmäßig viele Menschen in ganz Österreich, und diskutieren über soziale Politik."
(Quelle: salzburg24)