In welche Richtung Katharina Wagner das Werk ihres Urgroßvaters Richard Wagner (1813-1883) deutet, ist noch unklar. Es ist ihre zweite Regie-Arbeit am Grünen Hügel, 2007 inszenierte sie "Die Meistersinger von Nürnberg". Zur Premiere wird viel Prominenz erwartet, an der Spitze Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Aus der Unterhaltungsbranche haben sich etwa Moderator Thomas Gottschalk und der Schauspieler Harald Krassnitzer ("Tatort") angesagt.
Zum dritten Mal zum Bayreuth-Programm (bis 28. August) gehört die Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" unter der Regie von Frank Castorf. Am Pult steht Kirill Petrenko, der künftige Chef der Berliner Philharmoniker. Er gibt den Bayreuther "Ring" nach dieser Spielzeit ab.
Zum diesjährigen Spielplan gehört auch noch einmal "Lohengrin" - erstmals mit dem Dirigenten Alain Altinoglu, der sein Bayreuth-Debüt feiert. Die Inszenierung von Hans Neuenfels ist längst zum Publikumsliebling avanciert. Zudem wird "Der Fliegende Holländer" unter der Regie von Jan Philipp Gloger aufgeführt. Die musikalische Leitung hat Axel Kober übernommen.
Einen Tag nach dem Festspielstart wird die Eröffnung des Bayreuther Haus Wahnfried gefeiert. Dass ausgerechnet zum 200. Geburtstag von Richard Wagner im Jahr 2013 sein Haus geschlossen war, hat der Stadt weltweit Häme und Spott eingebracht. Nun aber öffnet das sanierte und erweiterte Richard-Wagner-Museum wieder. Festrednerin ist Nike Wagner: Die Komponisten-Urenkelin und Intendantin des Bonner Beethovenfestes gilt seit Jahren als eine der profiliertesten Kritikerinnen des Bayreuther Festspielbetriebs.
Fünf Jahre lang blieb das Haus Wahnfried, das seit den 70er Jahren als Museum genutzt wird, geschlossen. Für rund 20 Millionen Euro ist es gründlich saniert worden, zusätzlich wurde ein Neubau errichtet und das Ausstellungskonzept überarbeitet.
Das "Richard Wagner Museum" präsentiert sich künftig in drei Abschnitten: Im Haus Wahnfried werden Leben und Werk Wagners thematisiert. Das Siegfried-Wagner-Haus nebenan wird erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich sein: Hier widmet sich die Dauerausstellung der engen Verbindung zwischen Bayreuth und der NS-Diktatur und den persönlichen Beziehungen der Familie Wagner zu Adolf Hitler. In dem Neubau schließlich geht es um die Festspiel-Geschichte.
Das Haus Wahnfried wurde am Rande des Bayreuther Hofgartens für die Familie Wagner erbaut, die 1874 dort einzog.
(Quelle: salzburg24)