"Steuern auf Krieg zu"

Bevölkerung in Ost-Ukraine wird evakuiert

In der Ostukraine nimmt die Gewalt seit Tagen zu, die Bombardements in der Nähe des Dorfes Stanyzia-Luhanska dauerten auch am Freitag an. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 18. Februar 2022 15:44 Uhr
Nach Angaben des Chef der Donezker Separatisten, Denis Puschilin, steuert die Situation im Donbass auf einen Krieg zu. "Leider ja", sagte Puschilin in einer Sendung des Fernsehsenders "Rossija 24" und beantwortete damit die Frage, ob die Lage im Donbass auf einen ausgewachsenen Krieg zusteuere.

Das berichtete die Agentur RIA Nowosti am Freitag

"Drohende Invasion der Ukraine": Massenevakuierungen

Zuvor hatte Puschilin erklärt, dass die "Volksrepublik Donezk" im Zusammenhang mit der "drohenden Invasion der Ukraine" seit Freitag eine Massenevakuierung der Bevölkerung aus der selbsternannten Republik organisiere. Ihm zufolge sind im Einvernehmen mit der Führung der Russischen Föderation Aufnahme- und Unterbringungsorte in der Region Rostow fertig.

700.000 Menschen sollen nach Russland evakuiert werden

Nach Angaben der Agentur Reuters sollen 700.000 Menschen aus der Region nach Russland evakuiert werden. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete an, jeder Flüchtling solle 10.000 Rubel (114 Euro) bekommen. Der Präsident habe angewiesen, dass die Menschen untergebracht werden, warmes Essen bekommen und erhielten, was sie sonst noch brauchten, darunter auch medizinische Versorgung, hieß es in einer Stellungnahme.

Heftige Kämpfe in Ost-Ukraine

Nachdem Diplomaten von den heftigsten Kämpfen seit dem Jahr 2015 berichteten, forderte die pro-russische Führung der Separatistengebiete die Zivilbevölkerung zur Flucht nach Russland auf. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach von einer "Verschlechterung der Lage", sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron nannte sie "sehr besorgniserregend".

Separatisten: Frauen, Kinder und Ältere in Sicherheit bringen

Zuerst sollten "Frauen, Kinder und ältere Leute" in Sicherheit gebracht werden, sagte der Chef der Donezker Separatisten, Denis Puschilin, in einer am Freitag veröffentlichten Ansprache. "Eine zeitweise Ausreise bewahrt Ihnen und Ihren Verwandten das Leben." Die Separatisten warfen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, er wolle "in nächster Zeit" eine Offensive starten. Puschilin sagte, dass die Kampftruppen bereit seien, das "Staatsgebiet" gegen einen Angriff der Ukraine zu verteidigen. "Wir werden siegen", sagte er zum Ende der Videobotschaft.

Evakuierungen auch in Luhansk

Ähnlich wie Puschilin äußerte sich kurze Zeit später auch die Führung der zweiten Separatisten-"Republik" Luhansk. Auch von dort sollten Zivilisten evakuiert werden. Wenig später berichteten Augenzeugen davon, dass im Zentrum der Separatistenhauptstadt Donezk lautes Sirenengeheul zu hören war.

Schwere Explosion in Donezk

In der ukrainischen Stadt Donezk ist es der russischen Agentur RIA Nowosti zufolge Freitagabend zu einer schweren Explosion gekommen. Der Vorfall habe sich in der Nähe des Regierungsgebäudes der Separatisten ereignet.

Putin will Unterkünfte bereitstellen

Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete laut Agentur Interfax an, in Russland Unterkünfte für Einwohner des ukrainischen Donbass zu bereitzustellen. Dafür solle Katastrophenschutzminister Alexander Tschuprijan unverzüglich in die Region von Rostow am Don reisen.

Biden äußert sich zu Konflikt

US-Präsident Joe Biden will sich am Freitag um 22.00 Uhr zur angespannten Lage im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine äußern. Das teilte das Weiße Haus in Washington mit.

US-Außenminister Antony Blinken betonte, dass die westliche Geschlossenheit gegenüber Russland auch halten werde, wenn die Krise an der Ukraine-Grenze sich lange hinziehe. Man werde den Fokus auch in den nächsten Monaten nicht verlieren, betont Blinken auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

(Quelle: apa)

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