"Einige Filialen waren auch bei Holland Blumen Mark absolut nicht überlebensfähig", nannte Steffek einen Grund, warum Blumen B&B möglicherweise nicht alle Filialen eröffnen wird. "Ich habe aber keine Bestätigung."
Robert Bigl, Inhaber von Blumen B&B, bestreitet dies: "Alle 49 Filialen, die ich übernehme, werden eröffnet. Das steht außer Frage." Er habe erst am Donnerstag eine Besprechung mit seinen Regionalmanagern gehabt, um das weitere Vorgehen gezielt zu besprechen. "Mein Augenmerk liegt nun darauf, die neuen Standorte auf Blumen B&B Niveau zu bringen", so Bigl auf APA-Anfrage.
Steffek kennt die Familie Bigl. Das seien Fachleute und gewachsene Blumenhändler und damit im Gegenteil zum Eigentümer von Holland Blumen Mark, Anton Stumpf, "keine Investoren", so Steffek. Grund für das Scheitern seien auch Managementfehler gewesen. Kees van der Velden, Gründer von Holland Blumen Mark, sei ein Arbeitstier und Fachmann gewesen, der 24 Stunden am Tag für die Firma da war und auch selbst Blumen in Holland aussuchte. Später sei das nicht mehr so gewesen, es habe sich auch nichts mehr am Erscheinungsbild der Filialen geändert.
Die Insolvenz von Holland Blumen Mark und die Übernahme von 49 Filialen von Blumen B&B würde für den heimischen Markt nicht viel ändern. Neben dem nun großen Filialisten Blumen B&B verkauften vor allem auch Supermärkte Blumen. Daneben gebe es noch ein paar Mischformen wie Baumärkte, die auch Blumen führen, so Steffek.
Der Blumengroßhandel erfülle die Verteilerfunktion in Österreich und importiere in erster Linie Blumen aus Holland - aber auch weltweit. Die Blumen werden dann in Abholmärkten und im Blumengroßmarkt in Wien-Inzersdorf verkauft.
Österreich sei beim Blumenverkauf in Europa einzigartig: 74 Prozent des Verkaufs wird noch über den traditionellen Blumenkleinhandel und Floristen abgewickelt. In England oder den skandinavischen Ländern sei das gänzlich anders, dort werden nur mehr 25 Prozent über den Kleinhandel und der Rest über große Ketten verkauft. Als Gründe dafür nannte Steffek die Tradition und auch die sehr gute heimische Ausbildung, die in Europa einzigartig sei.
Jeder Österreicher kaufe jährlich für 70 Euro Schnittblumen. Nach Jahrzehnten des Wachstum sei dieser Wert nun in den letzten Jahren stabil. "Österreich ist bei seinem Pro-Kopf-Verbrauch bei Schnittblumen im weltweiten Spitzenfeld auf Platz 3 oder 4", so Steffek. Dieser hohe Wert mache die Branche ein wenig krisenanfällig, eine wirtschaftlich schwächere Situation spüre man bei den Blumen sofort.
(Quelle: salzburg24)