Nach Abstürzen

Boeing stoppt Produktion von 737 MAX

(FILES) In this file photo taken on March 27, 2019 Employees work on Boeing 737 MAX airplanes at the Boeing Renton Factory in Renton, Washington. - Boeing could on December 16, 2019 announce whether to further cut or suspend production of its grounded 737 MAX plane, The Wall Street Journal reported on December 15, 2019. (Photo by Jason Redmond / AFP)
Veröffentlicht: 17. Dezember 2019 07:14 Uhr
Boeing setzt die Produktion des Krisenjets 737 MAX angesichts der hohen Ungewissheit um eine Wiederzulassung ab Jänner vorübergehend aus. Das teilte der US-Luftfahrtkonzern am Montag (Ortszeit) in Chicago mit. Der Flugzeugtyp ist bereits seit Mitte März mit Startverboten belegt. Grund sind zwei Abstürze innerhalb weniger Monate, bei denen zahlreiche Menschen starben.

Boeing hatte die 737-Produktion bereits im April deutlich reduziert und die monatliche Fertigungsrate von 52 auf 42 Maschinen gedrosselt. Doch da Boeing die Maschinen bis zu einer Wiederzulassung nicht ausliefern darf, entstehen hohe Kosten und logistische Probleme. Laut Boeing müssen deshalb derzeit rund 400 Flugzeuge zwischengelagert werden, was zunehmend zu Platzmangel führt.

Keine rasche Wiederzulassung

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte Boeing vergangene Woche deutlich zu verstehen gegeben, nicht auf eine rasche Wiederzulassung der 737 MAX zu setzen. FAA-Chef Steve Dickson habe Bedenken, dass der Flugzeugbauer einen "unrealistischen" Zeitplan verfolge, warnte die Behörde Boeing in einem am Donnerstag veröffentlichten E-Mail.

Boeing hatte im November noch Zuversicht verbreitet, noch vor dem Jahreswechsel eine Genehmigung der FAA für die 737 MAX zu erhalten. Vorstandschef Dennis Muilenburg betonte allerdings auch schon seit Monaten, dass die Produktion bei weiteren Verzögerungen erneut gedrosselt oder ganz ausgesetzt werden könne, was nun der Fall ist.

Produktions-Stop: Keine Entlassungen

Das Unternehmen betonte, dass zunächst keine Mitarbeiter aufgrund der Produktionspause gekündigt oder beurlaubt würden. Die Angestellten sollen vorerst weiter Aufgaben im Zusammenhang mit dem 737-Programm verrichten, so Boeing. Die Fertigung auszusetzen sei auch für das große Netz der betroffenen Zulieferer derzeit die beste Lösung.

Die 737-MAX-Abstürze in Indonesien und Äthiopien, bei denen im Oktober 2018 und März 2019 insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, haben Boeing in eine tiefe Krise gebracht. Der Konzern steht im Verdacht, die Unglücksflieger überstürzt auf dem Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber verschiedene Fehler und Pannen eingeräumt.

Keine Zulassung für 737-MAX-Update

Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit dem Stabilisierungssystem MCAS zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt. Boeing hatte bereits nach dem Unglück in Indonesien versprochen, die MCAS-Probleme per Software-Update zu beheben. Wenig später kam es zum Absturz in Äthiopien. Das Update hat noch immer keine Zulassung der FAA.

Die Fluggesellschaften verlangen vom Flugzeugbauer deswegen Entschädigungen. Boeing stellte im Juli 5,6 Milliarden Dollar (knapp 5,1 Milliarden Euro) für solche Zahlungen zurück.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

08.02.2025
Populäre App

Google Maps feiert 20. Geburtstag

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken