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Bogner-Strauß will Karenzzeiten-Anrechnung per Gesetz regeln

Familienministerin Bogner-Strauß sieht Ball bei den Sozialpartnern
Veröffentlicht: 26. September 2018 15:08 Uhr
Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) will die Anrechnung von 24 Monaten Karenzzeit bei Gehaltsvorrückungen per Gesetz regeln, sollte dies seitens der Sozialpartner nicht über die Kollektivvertragsverhandlungen funktionieren. In diesem Fall würde die Bundesregierung bis Jahresende eine Neuregelung vorlegen, teilte sie am Mittwoch mit. Trotzdem sieht die SPÖ die ÖVP unter Zugszwang.

Die Karenz solle wie die Arbeitszeit bewertet werden, dies sei ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Familienpolitik und die Gleichstellung von Frau und Mann. Wer bis zu 24 Monate Karenz nehme, solle künftig in dieser Zeit alle Gehaltsvorrückungen sowie die entsprechenden Urlaubsansprüche, Kündigungsfristen, Entgeltfortzahlungen und Krankenstandsansprüche angerechnet bekommen, so die Ministerin in einer Aussendung: "Keine Familie soll einen Nachteil haben, wenn sie das Recht auf Karenz wahrnimmt und sich für Familie und Kinder entscheidet."

Für Bogner-Strauß ist es wichtig, bei der Herbstlohnrunde ein besonderes Augenmerk auf jene Branchen zu legen, in denen besonders viele Frauen beschäftigt sind: "Vor allem in Bereichen wie dem Handel, wo knapp zwei Drittel Frauen tätig sind, sollten wir einen hohen Abschluss anstreben, um dem Gender Pay Gap wirkungsvoll entgegenzutreten", betonte die Ministerin.

SPÖ-Sozialsprecher Beppo Muchitsch zeigte sich verwundert über die Ankündigung von Familienministerin Juliane Bogner-Strauß, die volle Anrechnung von Karenzzeiten zu Jahresende gesetzlich zu regeln, sollten die Sozialpartner keine Lösung schaffen. Die SPÖ habe bereits heute, Mittwoch, einen entsprechenden Initiativantrag im Nationalrat eingebracht, sagte er zur APA.

Dass er als Bau-Holz-Gewerkschaftschef einer gesetzlichen Lösung damit den Vorzug gegenüber einer Sozialpartner-Einigung gibt, begründete Muchitsch damit, dass in manchen Branchen die Macht fehle, diese sozialpolitische Forderung gegen den Widerstand der Arbeitgeber durchzusetzen. Auch bei der Angleichung von Arbeitern und Angestellten sei man so vorgegangen, sagte er.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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