Streit mit Elon Musk

Brasilien: Richter ordnet Sperre von X an

(FILES) Twitter's brand marks are seen as background of the speakers during their press conference in Sao Paulo, Brazil on Februrary 20, 2013. Social media platform X, formerly Twitter, will shut down its local operations in Brazil, owner Elon Musk said on August 17, 2024, although the service will remain available to Brazilian users. (Photo by YASUYOSHI CHIBA / AFP)
Veröffentlicht: 31. August 2024 11:24 Uhr
In Brasilien eskaliert ein Streit zwischen einem Richter und Elon Musk, dem Betreiber des Twitter-Nachfolgers X: Der Zugang zur Plattform müsse nun "auf dem ganzen brasilianischen Territorium" blockiert werden.

Ein Richter am Obersten Gerichtshof Brasiliens hat am Freitag die Sperrung des Onlinedienstes X angeordnet. Der Zugang zur Plattform müsse nun "auf dem ganzen brasilianischen Territorium" blockiert werden, verlautete es aus Kreisen am Obersten Gerichtshof. Damit eskaliert ein monatelanger Streit zwischen dem Richter Alexandre de Moraes und dem Tech-Milliardär und X-Eigentümer Elon Musk.

Ermittlungen gegen Musk eingeleitet

Moraes hatte im April Ermittlungen gegen Musk eingeleitet und ihm vorgeworfen, illegale Accounts wieder aktiviert zu haben. Musk warf dem Richter daraufhin Zensur vor. Er äußerte die Befürchtung, der rechtliche Vertreter von X in Brasilien könnte festgenommen werden.

Zuvor war eine 24-stündige Frist ausgelaufen, die Richter De Moraes dem Netzwerk am Mittwoch gegeben hatte, um einen neuen rechtlichen Vertreter des Unternehmens in dem Land zu benennen - andernfalls würden die Aktivitäten von X in Brasilien "sofort gestoppt".

In der Folge kündigte Musk an, die X-Vertretung in Brasilien zu schließen, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, was dann Mitte August auch geschah. Die Menschen im Land konnten die Plattform weiter nutzen. Auf die jüngste Anordnung reagierte Musk nun auf seiner Plattform mit den Worten, "dieser 'Richter' hat wiederholt Gesetze gebrochen, die er einzuhalten versprochen hat".

Am Donnerstag hatten Richter zudem Konten des Satelliten-Betreibers Starlink gesperrt, da das Unternehmen ebenso wie X zum Reich des Milliardärs Elon Musk gehört. Damit soll Musk unter Druck gesetzt werden, Strafen zu bezahlen, die das Gericht der Plattform X wegen Missachtung richterlicher Anordnungen aufgebrummt hatte. Einem brasilianischen Zeitungsbericht zufolge summieren sich die Bußen auf umgerechnet bis zu 3,2 Millionen Euro. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte diese Summe zunächst nicht verifizieren.

Musk wütet nach Sperrung von Starlink-Konten

In der Nacht zum Freitag reagierte Musk mit mehreren Beiträgen auf X auf die drohende Sperrung. Dabei bezeichnete er den verantwortlichen Richter des brasilianischen obersten Gerichts, Alexandre de Moraes, als "bösen Diktator". Die Sperrung der Starlink-Konten sei illegal, da sie Anteilseigner und gewöhnliche Brasilianer "unangemessen" bestrafe. Außerdem kündigte er an, dass der Internet-Zugang über Starlink-Satelliten "bis zur Lösung des Falls" kostenlos sei.

Musk liegt seit Längerem mit der brasilianischen Justiz im Clinch. Moraes hatte angeordnet, dass X die Konten bestimmter Nutzer, die Lügen und irreführende Informationen verbreiteten, sperrt. Viele der betroffenen Anwender sind Unterstützer des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, die dessen Niederlage bei den Wahlen von 2022 teilweise nicht anerkennen. Musk verweigerte die Sperrung der Konten und sprach von Zensur. Vor einigen Wochen hatte er wegen dieses Streits die Schließung sämtlicher X-Büros in Brasilien angekündigt. Der Dienst könne aber weiterhin in dem Land genutzt werden.

(Quelle: apa)

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