Die Schwierigkeiten hingen damit zusammen, dass sich Staatschef Pierre Nkurunziza "unrechtmäßig" für ein drittes Mandat bewerbe. Ntavyohanyuma forderte den Präsidenten auf, seine Kandidatur zurückzuziehen und einen "umfassenden Dialog" mit allen politischen Kräften einzugehen. In jüngster Zeit hatten sich bereits mehrere Mitglieder der Wahlkommission ins Ausland abgesetzt, weil sie keine faire und freie Abstimmung erwarten.
Seit Nkurunziza im April ankündigte, für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen, reißen die Proteste in Burundi nicht mehr ab. Die Opposition sieht in der Bewerbung einen Verfassungsbruch sowie eine Verletzung des 2006 geschlossenen Abkommens von Arusha, das nach 13 Jahren Bürgerkrieg mit 300.000 Toten den Frieden in Burundi besiegeln sollte.
Am Samstag wurden bei Ausschreitungen in Burundi drei Menschen getötet. Am Samstag wurde Augenzeugen zufolge ein Mann durch Schüsse und ein weiterer durch eine Granatenexplosion getötet. Zudem sei ein Soldat versehentlich durch einen Kameraden beim Stürmen eines Hauses getötet worden. Seit Nkurunzizas Ankündigung stieg die Zahl der Toten damit auf mehr als 70. Die Opposition ruft zum Boykott der für Montag angesetzten Parlamentswahl sowie der Präsidentschaftswahl am 15. Juli auf.
(Quelle: salzburg24)