Ernsthaft?

Cyber-Security-Minister hat noch nie Computer benutzt

Japans Cyber-Security-Minister hat eigenen Angaben zufolge "noch nie einen Computer benutzt".
Veröffentlicht: 15. November 2018 13:23 Uhr
Japans kürzlich ernannter Minister für Cyber-Security und die Olympischen Spiele 2020 hat eigenen Angaben nach "noch nie einen Computer benutzt". Die Aussage des 68-jährigen Yoshitaka Sakurada vor einer Parlamentskommission am Mittwoch sorgte für Aufsehen, erschien dem Politiker selbst aber nicht weiter problematisch.

Der japanische Minister Yoshitaka Sakurada ist für Cybersicherheit verantwortlich - doch seine jüngsten Äußerungen lassen an seiner Eignung für diesen Posten zweifeln. "Seit ich 25 bin, habe ich meine Angestellten und Sekretäre angeleitet, ich selbst benutze keine Computer", sagte der 68-Jährige im Parlament. Der Cyberverantwortliche antwortete damit im Parlament auf eine Frage der Opposition. Weitgehend ratlos war er auch, als er danach befragt wurde, ob in japanischen Nuklearanlagen USB-Sticks verwendet werden.

Kein Problem für den Minister

Sakuradas Aussagen sorgten für Aufsehen, selbst erschienen sie ihm jedoch nicht weiter problematisch. Er erklärte, dass die politische Vorgehensweise ohnehin von zahlreichen Leuten in seinem Zuständigkeitsbereich bzw. in der Regierung bestimmt werde. Die im Sommer begonnene Cybersecurity-Initiative sei ein Projekt auf allen Regierungsebenen, in das er Vertrauen habe, sagte er laut der "Washington Post" (Online-Ausgabe).

Sakurada ist Vizechef der Regierungsbehörde für Cybersicherheit und außerdem Minister für die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020. Für ihn ist es in seiner 22-jährigen Karriere als Parlamentsabgeordneter die erste Berufung in das Kabinett.

"Schämt er sich nicht?"

"Es ist unglaublich, dass jemand, der keine Computer benutzt, für die Cybersicherheitspolitik verantwortlich ist", sagte dazu der Oppositionsabgeordnete Masato Imai. Sakurada ist erst seit einem Monat in seinem Amt und wurde im Zuge einer Regierungsumbildung berufen. Auch online sorgte der Minister für erzürnte Reaktionen. "Schämt er sich nicht?", fragte ein Twitter-Nutzer. "Heute nutzt doch jeder Firmenchef einen PC. Und er weiß nicht einmal, was ein USB-Stick ist. Heiliger Strohsack!" Ein anderer Nutzer scherzte, vermutlich sei Sakuradas Abstinenz seine ganz persönliche Cybersicherheitsstrategie: "Wenn ein Hacker Minister Sakurada angreift, wird er es nicht schaffen, irgendeine Information zu stehlen."

(APA)

(Quelle: apa)

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