Kalter, kurzer Entzug

Das bringt Digital-Detox wirklich

Veröffentlicht: 21. November 2023 10:09 Uhr
Das Handy einfach mal weglegen: Der Begriff „Digital Detox“ schwirrt schon länger durch das Internet. Davon werden sich positive Effekte auf psychische und auch körperliche Gesundheit erhofft. Eine Studie hat nun untersucht, was der technische Entzug wirklich bringt.
SALZBURG24 (AG)

Einfach mal eine Woche nicht „digital sein“ – von einem solchen Digital Detox erhoffen sich viele positive Wirkungen für Körper und Geist. Vor allem in den Sozialen Medien und unter Influencer:innen kursiert der Begriff stetig. Aber ist das Handy wirklich so schädlich? Und was bringt es über längere Zeit „offline“ zu sein. Eine britische Studie hat das untersucht.

Entzugserscheinungen ohne Soziale Medien?

Einige Forschungsarbeiten hatten bereits nahegelegt, dass es bei einem abrupten Stopp der Nutzung sozialer Medien zu Entzugserscheinungen ähnlich wie bei Drogenkonsum kommen könne und dass „digitales Entgiften“ – Digital Detox – sich positiv auf Wohlbefinden und psychische Gesundheit auswirke.

 

51 mäßige bis starke Nutzer sozialer Medien wie Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter, TikTok und YouTube wurden von den Forschern Michael Wadsley und Niklas Ihssen von der Durham University befragt.

Rückfall-Rate bei Digital Detox sehr hoch

Die meisten Teilnehmenden waren demnach zwar in der Lage, ihre Nutzung sozialer Medien die ganze Woche lang deutlich zu reduzieren – nur sieben blieben allerdings erfolgreich komplett abstinent. Die Rückfall-Rate sei also sehr hoch.

 

Zudem sei vielfach angegeben worden, dass zum Ausgleich mehr Zeit etwa mit Videospielen oder Online-Shopping verbracht wurde. Vorgaben, die Handynutzung insgesamt einzuschränken, hatte es bei der Studie nicht gegeben.

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

Für ihre 18 bis 25 Jahre alten Probanden - 16 Männer und 35 Frauen – ließen sich keine auffälligen solchen Zusammenhänge zeigen, erläutern die Forscher. Die Nutzungseinschränkung habe nuancierte und potenziell gegenläufige Auswirkungen auf das Wohlbefinden gehabt. Durch die Einschränkung könnten Erfahrungen wegfallen, die negative Emotionen auslösen – wie soziale Vergleiche oder die Angst, etwas zu verpassen. Das gelte aber ebenso für positive Emotionen wie soziale Anerkennung.

 

Es könne sein, dass potenzielle Negativeffekte durch das Ausweichen auf andere Digitalangebote sowie die überwiegend nur eingeschränkte, aber nicht komplett gestoppte Nutzung sozialer Medien verhindert wurden, erläutert das Forscherduo. Dazu müssten größere Studien folgen. Wesentliche Auswirkungen auf die eigene Stimmung hätten Menschen, die sozialen Medien lediglich für einige Tage den Rücken wenden, jedenfalls nicht zu erwarten.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

19.03.2025
Korruptionsermittlungen

Istanbuler Bürgermeister Imamoglu verhaftet

08.01.2025
Aus für Beschränkungen

Meta beendet Faktencheck-Programm

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken