Wenn die EU die Containersiedlungen bezahle, könne die Türkei den Bau übernehmen. Laut Davutoglu sollen die Siedlungen in einer Schutzzone im Norden Syriens entstehen. Die Türkei fordert seit langem die Einrichtung einer solchen Zone.
Davutoglu bestätigte, dass er sich mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Gespräch in New York auf die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe zum Thema Flüchtlinge geeinigt habe. Auch Griechenland könne daran teilnehmen.
Den in der EU diskutierten Vorschlag zur Einrichtung von EU-finanzierten Flüchtlingslagern in der Türkei lehnte Davutoglu erneut ab. Stattdessen machte er sich für den Plan der Containersiedlungen im Norden Syriens stark. Schon nach dem Erdbeben in der osttürkischen Stadt Van vor vier Jahren habe die Türkei beim Bau großer Lager aus Wohncontainern Erfahrungen gesammelt.
Nach türkischen Vorstellungen soll die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus einem etwa hundert Kilometer langen Gebietsstreifen entlang der türkischen Grenze im Norden Syriens vertrieben werden. Anschließend soll das Gebiet von gemäßigten Rebellengruppen kontrolliert werden, um Flüchtlingen die Rückkehr nach Syrien zu ermöglichen.
Die Zone wäre auch ein Instrument zur Verhinderung eines von der Türkei befürchteten Kurdenstaats im Norden Syriens. Bisher sind die Verbündeten Ankaras jedoch nicht bereit, das Vorhaben zu unterstützen, das eine Verletzung der syrischen Souveränität mit sich bringen würde.
Kritik übte Davutoglu an den Plänen der EU zur finanziellen Unterstützung der Flüchtlingsversorgung in der Türkei mit bis zu einer Milliarde Euro. Brüssel wolle das Geld aus Mitteln nehmen, die für den Beitrittsprozess der Türkei vorgesehen waren, sagte Davutoglu. Das lehne Ankara ab.
(Quelle: salzburg24)