"Diese Zölle würden die gesamten Auto-Exporte aus Deutschland um 7,7 Prozent verringern, was einem Wert von 18,4 Milliarden Euro entspräche", sagt ifo-Experte Gabriel Felbermayr. Exporte in andere Länder und Sektoren könnten diesen Effekt zwar etwas abfedern, es bleibe aber bei einem Rückgang der gesamten deutschen Exporte um 11,6 Milliarden Euro, so Felbermayr.
Sonderzölle: Frist endet am Sonntag
Unterdessen rückt eine Entscheidung über mögliche Zölle näher. Am Sonntag endet die Frist für eine Entscheidung des US-Handelsministeriums darüber, ob der Import von Autos und Zulieferteilen die nationale Sicherheit des Landes beeinträchtigt. Sollte dies der Fall sein, könnte Trump binnen 90 Tagen darüber befinden, ob er Sonderzölle einheben will. Zuletzt wurden Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent ins Gespräch gebracht. Dadurch will Trump das amerikanische Handelsdefizit abbauen und Jobs in den USA schaffen.
Wann genau die Entscheidung des Ministeriums öffentlich wird, ist unklar - am kommenden Montag ist in den USA ein Feiertag. Das Ministerium wollte sich nicht zu der Entscheidung äußern.
Wertschöpfung um fünf Prozent senken
Sollte Trump ernst machen, dürfte dies laut Felbermayr die Wertschöpfung der deutschen Autoindustrie um rund fünf Prozent beziehungsweise um sieben Milliarden Euro senken. Innerhalb der EU würden etwa 60 Prozent des Schadens für die Wirtschaftskraft auf die Bundesrepublik entfallen. Die Wertschöpfung in der US-Autoindustrie dürfte dagegen um rund 25 Milliarden Euro steigen.
Noch im Dezember hatte eine Delegation deutscher Automanager von VW, Daimler und BMW Trump getroffen, um ihn von Sonderzöllen abzubringen - doch wie viel das brachte, bleibt unklar.
(APA)
(Quelle: salzburg24)