Jedes regionale Zentrum sollte gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar sein, wünscht sich der VCÖ. Auch der Ausbau der Radinfrastruktur helfe, die Mobilitätskosten der Haushalte zu senken. "In Wien haben bereits zwei Drittel der Haushalte eine Öffi-Jahreskarte", sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer am Donnerstag laut Aussendung.
Anteil der Verkehrsausgaben gesunken
Tatsächlich sind die Mobilitätskosten in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten nur nominell gestiegen, nämlich um rund ein Prozent pro Jahr und damit weniger stark als die allgemeine Teuerung. Gleichzeitig haben die Einkommen der Haushalte deutlich zugelegt. Der Anteil der Verkehrsausgaben an den Haushaltseinkommen ist von 15 auf 14,2 Prozent gesunken.
Mobilitätskosten allerdings gestiegen
Den Vorteil der Massentransportmittel gegenüber dem Individualverkehr unterstreicht der VCÖ mit der Tatsache, dass die Mobilitätsausgaben in allen Bundesländern mit Ausnahme Wiens gestiegen sind. In vier Bundesländern - Burgenland, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg - sei sogar der Anteil der Verkehrsausgaben an den Haushaltseinkommen höher als im Jahr 2000, wird auf Zahlen der Statistik Austria verwiesen. Den größten Anteil am Haushaltseinkommen verschlingt der Verkehr im Burgenland mit 16,3 Prozent, den kleinsten in Wien mit 10,6 Prozent.
Allerdings hat das Mobilitätsverhalten zu viele Einflussfaktoren, um die unterschiedliche Ausgabenentwicklung allein auf den Unterschied zwischen öffentlichem und Individualverkehr zurückzuführen.
Wie wirkt sich Einkommen auf Mobilität aus?
So hat Wien zwar mit 1,95 Personen pro Haushalt noch immer die kleinste Haushaltsgröße, Niederösterreich mit 2,40 die größte - allerdings sind die Haushaltsgrößen in den Bundesländern im Zeitraum 2000 bis 2015 deutlich stärker zurückgegangen als in Wien. Wien hatte eine wesentlich stärkere Zuwanderung mit kinderreicheren Familien und tendenziell geringeren Beschäftigungsraten. Unberücksichtigt bleibt in dem Vergleich auch die Entwicklung des Pendleranteils in den einzelnen Bundesländern oder die Frage, wie sich die Höhe der Einkommen auf die Mobilität auswirkt. In Wien konnte ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr 2015 insgesamt nur 31.920 Euro ausgeben (2000: 29.520 Euro) und hatte demnach auch weniger Geld für Mobilität zur Verfügung als etwa in Niederösterreich, wo die Veränderung von 28.920 auf 39.240 Euro besonders stark war.
(APA)
(Quelle: salzburg24)