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Die E-Card wird zehn Jahre alt

Veröffentlicht: 27. November 2014 09:11 Uhr
Erstmals im Einsatz war der Krankenschein-Ersatz im Scheckkartenformat am 15. Dezember 2004 in einer Arztpraxis im Burgenland, seither gab es mehr als eine Milliarde Patientenkontakte. In Zukunft soll die E-Card auch als Schlüssel zur Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) fungieren.

Bis der Echtbetrieb startete und die Karten an alle Versicherten verteilt wurden, dauerte es damals einige Monate. Erst mit Ende Mai 2005 begann der Hauptverband mit dem österreichweiten Versand der Karten an rund acht Millionen Versicherte und der Installation der Lesegeräte bei 12.000 Vertragsärzten. Vorangegangen war ein mehrmonatiger Probebetrieb im Nordburgenland.

E-Card: Erster Feldversuch bereits 1993

Erste Überlegungen für ein elektronisches Krankenscheinsystem hatte es schon viel früher gegeben. Ein erster konkreten Feldversuch startete im Jänner 1993. Ein Nationalratsbeschluss folgte 1996, im Jahr 2000 wollte man das System flächendeckend einsetzen.

Was folgte waren Verzögerungen. Es gab Turbulenzen mit der Auftragsvergabe, die Kosten stiegen und dem deutsch-amerikanischen Konsortium EDS/ORGA wurde das Projekt entzogen. Software und Kartensystem wurden schließlich gesondert in Auftrag gegeben, den Zuschlag erhielten Siemens Österreich, IBM und Telekom Austria bzw. die deutsche Firma Giesecke & Devrient. Auch die Ärzte protestierten gegen die Einführung, erst im Oktober 2004 einigte man sich auf einen Gesamtvertrag zur E-Card-Einführung.

Keine Gesundheitsdaten auf der E-Card

Ende 2005 war die E-Card schließlich flächendeckend etabliert, auch das Arzneimittel-Bewilligungs-Service als Ersatz für das Anstellen beim Krankenkassen-Chefarzt wurde eingeführt. Die E-Card konnte auch als Bürgerkarte fungieren, und am 15. September 2006 waren schon 100 Mio. Patientenkontakte abgewickelt. Bis heute sind keine Gesundheitsdaten auf der Karte gespeichert.

 

Die Rückseite der E-Card / SVC Salzburg24
Die Rückseite der E-Card / SVC

Ab 2007 arbeitete das erste Krankenhaus (Hall in Tirol) mit der E-Card, im selben Jahr startete der Probebetrieb für den "Arzneimittel-Sicherheitsgurt" als Vorläufer der E-Medikation. Seit 2009 werden auch Arbeitsunfähigkeitsmeldungen über das System abgewickelt, ab Jahresende wurde die zweite Generation der Karte (mit Blindenschrift) verteilt.

2011 wurde der Pilotversuch für die E-Medikation über die E-Card abgewickelt, und seit Mai 2014 steht das Service PROP (Präoperative Befundung) bundesweit zur Verfügung. Mit Oktober 2014 startete die nächste E-Card-Generation, 9,3 Millionen personalisierte Chipkarten werden von der Firma Austria Card an die österreichischen Versicherten ausgeliefert. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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