Ebenfalls erfreulich: Laut einem Sprecher wird die 32. Ausgabe nicht nur als das bis dato bestbesuchte, sondern auch als eines der friedlichsten Donauinselfeste in die Annalen eingehen. Nennenswerte Zwischenfälle sind laut den Einsatzkräften nicht verzeichnet worden. Am gestrigen Finaltag strömten bei idealem Sommerwetter insgesamt eine Million Menschen über das Gelände.
Musikalisch stand mit Christina Stürmer am Sonntag ein Stammgast im Mittelpunkt. Dass ihr Konzert auch als eine Art Bilanz bewertet werden konnte, hat damit eher wenig zu tun, sondern vielmehr mit ihrer jüngsten Veröffentlichung. Kürzlich ist ihr neues Best-Of-Album "Gestern.Heute" erschienen. Auf diesem sind jene Nummern versammelt, die beim Publikum stets am besten ankommen, hat die Oberösterreicherin zuletzt im APA-Gespräch erläutert.
Vor Zehntausenden enthusiastischen Fans machte sie am Sonntagabend quasi die Probe aufs Exempel. Und, das war zu erwarten, es funktionierte blendend. Stürmer-Klassiker wie "Millionen Lichter", "Wir leben den Moment", "Ich lebe" oder "Volle Kraft voraus" fungierten als Mitsing-Hymnen. Der neue Song "Was wirklich bleibt" gefiel jedoch ebenfalls sichtlich. "Unfassbar das ist so megageil, Wahnsinn", lobte Stürmer die Kulisse. Man habe sich auf den Abend gefreut wie die Kinder vor dem Weihnachtsbaum, versicherte die Sängerin, die 2003 zum ersten Mal die Insel rockte.
Doch schon vor dem Hauptact war auf und vor der großen Festbühne, die am Sonntag von Ö3 bespielt wurde, Party angesagt. Sheppard aus Australien waren da, der deutsche DJ Robin Schulz und natürlich die Makemakes. Madcon, das Norwegische Duo mit afrikanischen Wurzeln brachte die Massen buchstäblich zum Hüpfen. "Kapricon" Tshawe Baqwa und "Critical" Yosef Wolde-Mariam Simple mischten simple Aufforderungen wie "Everybody: Springen!" mit flotten Klängen aus den Kategorien Pop, Elektro und Dancehall.
Welthits wie "Beggin" und "Glow" - das schon beim Song Contest 2010 in Norwegen für europaweiten Formationstanz sorgte - wurden bejubelt. Das massenhaft fröhliche Gewippe bei lauen Open-Air-Temperaturen freute die Gäste aus dem Norden sichtlich: "Vienna, we can feel your love!"
Den Part "deutscher Rap am Finaltag", den voriges Jahr Pandamann Cro innehatte, übernahmen heuer OK Kid auf der FM4-Bühne. Knallvoll war es auch dort. "Herzallerliebstes Wien, können wir bitte eure Hände oben sehen", ersuchten die im Gegensatz zu Cro maskenlosen Musikanten höflichst um Teilnahme, wobei der Wunsch umgehend erfüllt wurde. Nach den Kids war auf der FM4-Stage technoide DJ-Klänge mit Fritz Kalkbrenner angesagt.
Trotz der Menschenmassen verlief das Festival im Vergleich zu den Vorjahren aus polizeilicher Sicht "relativ ereignisarm", wie die Exekutive am Montag mitteilte. Auch der Samariterbund hatte eher wenig Arbeit. "Aufgrund der bewährten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen involvierten Organisationen konnte ein problemloser Zu- und Abstrom der Besucher sowie ein reibungsloser Ablauf des Events sichergestellt werden", zeigte sich die Polizei zufrieden. Am Gelände selbst kam es unter anderem zu einigen Taschendiebstählen und Übertretungen nach dem Suchtmittelgesetz. Insgesamt wurden 30 Festnahmen ausgesprochen.
Einer der gravierendsten Zwischenfälle ereignete sich in der Nacht auf Freitag, als Beamte der Landesverkehrsabteilung tätlich angegriffen wurden. Der Tatverdächtige befindet sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. Insgesamt waren bis zu 550 Beamte auf der Donauinsel im Einsatz.
Der Samariterbund registrierte 699 Hilfeleistungen, wobei 147 Menschen ins Spital gebracht werden mussten. "Es kam zum Glück zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen oder lebensbedrohenden Erkrankungen oder Unfällen. Es gab nur die üblichen Vorkommnisse wie Kopfweh oder gebrochene Knöchel", teilte ASBÖ-Einsatzleiter Erwin Scheidl mit. Er sprach von einem der - zumindest aus einsatztechnischer Sicht - "ruhigsten Inselfeste" der vergangenen Jahre.
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- 32. Donauinselfest am Samstag
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(Quelle: salzburg24)