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Dramatischer Zugunfall: Mann, Frau, zwei Buben und ein Mädchen tot

Veröffentlicht: 23. Mai 2015 08:37 Uhr
Ein tragischer Unfall zwischen einem Zug und einem Pkw erschüttert ganz Österreich. Fünf Menschen verloren ihr Leben: Ein junges Paar von 26 und 32 Jahren und drei Kinder im Alter von sieben, acht und elf Jahren. Drei Kinder wurden dazu schwer verletzt. Der Pkw-Lenker war ohne stehenzubleiben in den Bahnübergang gefahren. Am Unfallort spielten sich herzzerreißende Szenen ab.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Bei dem tragischen Verkehrsunfall in Purgstall a.d. Erlauf (Bezirk Scheibbs) am Freitagabend sind ein Mann (26), seine Lebensgefährtin (32), zwei Buben (7 und 8) sowie ein Mädchen (11) ums Leben gekommen. Drei weitere Kinder (4, 5 und 12) wurden nach Polizeiangaben schwer verletzt. Ein Pkw war mit einem Zug der Erlauftalbahn kollidiert.

Pkw 90 Meter mitgeschleift

Wie Polizeisprecher Johann Baumschlager mitteilte, war der Pkw-Lenker vor dem Bahnübergang offensichtlich nicht stehen geblieben. Die Folgen der Karambolage waren fatal. Der für sieben Personen zugelassene Seat Alhambra wurde vom Zug 7028, bestehend aus zwei Triebwagen und auf der Fahrt von Pöchlarn nach Scheibbs, erfasst und mehr als 90 Meter weit mitgeschleift.

Hier ereignete sich der Unfall./APA Salzburg24
Hier ereignete sich der Unfall./APA

Fünf Tote, drei Schwerverletzte

Für fünf Insassen des Autos kam jede Hilfe zu spät. Zwei schwer verletzte Mädchen (4 und 5) wurden von "Christophorus"-Hubschraubern nach Linz (UKH und AKH) transportiert, ein Bub (12) wurde ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen. Hinsichtlich des Gesundheitszustands der drei Kinder sei man "vorsichtig optimistisch", sagte Baumschlager am Samstag in der Früh.

Unfall direkt in der Heimat

Die Opfer des schrecklichen Unfalls stammen nach Polizeiangaben aus Gaisberg in der Marktgemeinde Purgstall. Die folgenschwere Karambolage ereignete sich somit im unmittelbaren Heimatort der Familie.

Herzzerreißende Szenen

Am Unfallort spielten sich dem Vernehmen nach herzzerreißende Szenen ab, als Angehörige der Opfer eintrafen. Sie wurden ebenso von Kriseninterventionsteams betreut wie Helfer. Es gebe Tage, an denen die Einsatzkräfte ihre Berufe hassen, sagte Baumschlager am Samstag. Er sprach damit für die Polizei ebenso wie für die Rettung und die Feuerwehr. Es habe sich auch für erfahrene Helfer um einen "sehr emotionalen Einsatz" gehandelt, den es aufzuarbeiten gelte.

Lokführer konnte Crash nicht vermeiden

Der nach ÖBB-Angaben mit weniger als zehn Passagieren besetzt gewesene Zug war von einem 41-Jährigen gesteuert worden. Der Mann hatte keine Chance, die folgenschwere Karambolage auf der mit einer Stopptafel und einem Andreaskreuz gesicherten Kreuzung zu verhindern. In den beiden Triebwagen habe es keine Verletzten gegeben, sagte ein ÖBB-Sprecher.

Todesstrecke Erlauftal

Es handelt sich bei dieser Tragödie schon um den dritten tödlichen Unfall im Erlauftal in diesem Jahr. Hier die Übersicht.

  • 19. März 2015: Im Industriegebiet Scheibbs kollidiert ein Pkw auf einem unbeschrankten Bahnübergang mit einem Zug. Zwei Frauen (60 und 84) sterben.
  • 17. April 2015: Im Ortsteil Brandstatt von Scheibbs übersieht ein Pkw-Lenker (21) bei Dunkelheit und schlechtem Wetter offensichtlich einen herannahenden Triebwagen. Die 21 Jahre alte Beifahrerin in dem Auto erliegt knapp zwei Wochen später ihren Verletzungen.
  • 22. Mai 2015: Zwei Erwachsene und drei Kinder kommen bei der Kollision eines Autos mit einem Triebwagenzug ums Leben. Drei weitere Kinder werden schwer verletzt.

(APA)

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  • Zugunfall fordert 5 Tote

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(Quelle: salzburg24)

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