Welt

Drei Jahre Haft für Vergewaltiger in Indien

Veröffentlicht: 31. August 2013 14:40 Uhr
Mehr als acht Monate nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Inderin in einem Bus ist der Jugendliche der Gruppe zur höchstmöglichen Strafe verurteilt worden: Drei Jahre Haft. Dem damals 17-Jährigen war vorgeworfen worden, die Studentin mit anderen Männern entführt, vergewaltigt und ermordet zu haben. Der junge Mann hatte erklärte sich nicht schuldig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Eltern des 23-jährigen Opfers reagierten empört und wollen alle Angeklagten hängen sehen. Sie kündigten an, das Urteil anzufechten. Der Vater sagte: "Meine Tochter ist tot und nachdem wir dieses Urteil gehört haben, sind wir auch tot." Der Anwalt der Familie berichtete, dass der Angeklagte in sechs von 13 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden sei, darunter Mord, Gruppenvergewaltigung, Vernichtung von Beweismaterial und Verabredung zur kriminellen Handlung.

Der Mordprozess gegen die volljährigen Verdächtigen vor einem Schnellgericht in Neu Delhi dauert noch an; dieses Urteil wird in den kommenden Tagen oder Wochen erwartet. Beobachter gehen davon aus, dass die Männer die Todesstrafe erhalten. Ein weiterer mutmaßlicher Täter wurde im März erhängt in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Die Behörden sprachen von Selbstmord, seine Familie und sein Anwalt hingegen behaupteten, es sei Mord gewesen.

Das Urteil gegen den Jugendlichen war viermal verschoben worden. Anwälte wollten vorher höchstrichterlich klären lassen, ob alle Unter-18-Jährigen automatisch unter das Jugendstrafrecht fallen. Vergangene Woche machte das Verfassungsgericht den Weg frei für den Urteilsspruch.

Die Vergewaltigung hatte weltweit für Aufsehen gesorgt, in ganz Indien Proteste ausgelöst und ein Schlaglicht auf die im Land grassierende Gewalt gegen Frauen geworfen. Die Regierung verschärfte die Gesetze für Sexualstraftaten und versprach schnellere Gerichtsverfahren.

Viele Demonstranten forderten bei den zahlreichen Protesten den Strang für alle Vergewaltiger, auch den Jugendlichen der Gruppe, der sich laut Staatsanwaltschaft gleichermaßen schuldig gemacht hat. In Indien können Gerichte nur bei erwachsenen Tätern in Ausnahmefällen die Todesstrafe verhängen.

Der Jugendliche hat nach Polizeiangaben am Abend des 16. Dezember die junge Frau und ihren Begleiter an einer Haltestelle in den Bus gelockt, indem er vorgab, ein Fahrkartenverkäufer zu sein. Als sich die Türen geschlossen hatten, fielen die Täter über das Pärchen her. Sie schlugen laut Anklage den Freund des Mädchens mit einer Eisenstange nieder und benutzten eine zweite Stange, um sie zu malträtieren. Dann wurden die beiden nackt aus dem Bus geworfen. Zwei Wochen später starb die Studentin an ihren inneren Verletzungen.

(Quelle: salzburg24)

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