Bei der Katastrophe starben insgesamt 64 Menschen, unter ihnen möglicherweise rund 40 Kinder, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf informierte Quellen berichtete. Am Montag wurden noch 15 Verletzte im Krankenhaus stationär behandelt, unter ihnen ein Elfjähriger, dessen Zustand als "schwierig" beschrieben wurde.
Viele der Opfer waren Kinder, die nach Angaben von Zivilschutzleiter Wladimir Putschkow zunächst nicht identifiziert werden konnten. Eine Schulklasse aus der Provinz war zum Zeitpunkt des Brandes dort in einem Kino. Das Feuer war am frühen Sonntagabend im vierten Stock des Einkaufszentrums ausgebrochen. Es erfasste innerhalb kurzer Zeit eine Fläche von rund 1.600 Quadratmetern.
Putin legt Blumenstrauß für Brandopfer nieder
In der Früh erschien überraschend Präsident Wladimir Putin in Kemerowo und legte einen Blumenstrauß an einer Mauer des Einkaufszentrums nieder. Dort hatten zuvor Bewohner der Stadt Blumen, Kerzen und Spielsachen abgelegt, ebenso wie Fotos der Opfer.
Putin übte am Dienstag scharfe Kritik an Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen. "Was sich hier bei uns ereignet, sind keine Kampfhandlungen, keine plötzlichen Methangasexplosionen in einem Schacht", wurde der Präsident von russischen Medien zitiert.
"Verbrecherischer Nachlässigkeit und Schlamperei"
"Menschen kamen hierher (ins Einkaufszentrum), um zu entspannen, Kinder. Wir reden über Demografie und verlieren so viele Menschen, und weshalb? Aus verbrecherischer Nachlässigkeit und Schlamperei", sagte Putin unter Hinweis auf die möglichen Ursachen der Katastrophe. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen soll ein Wachmann aus noch unbekannten Grund den Feueralarm abgeschaltet haben, dazu sollen viele Notausgänge versperrt gewesen sein.
Genaue Brandursache unbekannt
Die genaue Brandursache war zunächst unbekannt. Nach ersten Untersuchungen könnte ein defektes Kabel den Brand ausgelöst haben. Die Ermittler folgten jedoch auch einem Hinweis, wonach einige Teenager mit einem Feuerzeug gespielt und Sitzmöbel in Brand gesteckt haben sollen.
(APA/dpa/ag.)
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(Quelle: salzburg24)