Welt

Dutzende ertrunkene Flüchtlinge in der Ägäis befürchtet

Veröffentlicht: 29. Oktober 2015 18:35 Uhr
Bei einem neuen Flüchtlingsdrama in der Ägäis sind womöglich Dutzende Menschen ertrunken. Drei Menschen, darunter zwei Kinder, sind am Mittwochabend bei dem Unglück vor der griechischen Insel Lesbos ums Leben gekommen. Die Küstenwache geht von bis zu 40 Vermissten aus. Die Zahl der Toten könnte daher steigen. Auch vor Spanien kam es zu einer Flüchtlingstragödie im Meer.

Die Küstenwache und Fischer hatten in einer dramatischen Rettungsaktion 242 Menschen nahe Lesbos vor dem Ertrinken gerettet. Der Einsatz vor der Insel habe die ganze Nacht angedauert, berichtete das Staatsradio (ERT). Es gebe unterschiedliche Angaben der Überlebenden über die genaue Zahl der Menschen, die an Bord waren. Viele der geretteten Kinder und Frauen mussten wegen Unterkühlung in den kleinen Krankenhäusern der Insel behandelt werden.

Der für die Küstenwache zuständige Minister Theodoros Dritsas zeigte sich nach dem neuen Unglück erschüttert. Die Rettungseinsätze der Küstenwache seien "zu einer Herzschlag-Aktion" geworden, erklärte er am späten Abend. Europa müsse diese Menschen aufnehmen und die "nationalen Egoismen" beiseitelassen. Die Küstenwache teilte am Donnerstag mit, in den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 900 Menschen aus den Fluten der Ägäis gerettet worden. In Piräus kamen am Morgen an Bord von drei Fähren knapp 5.000 Migranten von den Ägäisinseln an. In ihrer Mehrheit wollen sie nach Westeuropa weiterreisen.   

Offiziere der Küstenwache befürchten, dass es in den kommenden Tagen zu weiteren Unglücken kommen könnte. In der Ägäis ist die Wetterlage derzeit sehr gefährlich für kleine Boote. Am Donnerstag tobten vielerorts Winde der Stärke sieben.

Bei einem Schiffsunglück im Mittelmeer zwischen Marokko und Spanien sind unterdessen vermutlich bis zu 39 Flüchtlinge ums Leben gekommen, 15 weitere konnten gerettet werden. Wie die spanischen Rettungsdienste am Donnerstag mitteilten, wurde das Schiff, das bei Alhucemas in Marokko aufgebrochen war, gegen Mittag von einem Flugzeug der europäischen Grenzschutzagentur Frontex entdeckt.

13 Männer und zwei Frauen, die sich an Treibgut klammerten, wurden gerettet. Die Überlebenden des Schiffsunglücks, die in die südspanische Küstenstadt Malaga gebracht wurden, berichteten, dass weitere 39 Flüchtlinge an Bord gewesen seien. Das Unglück habe sich gegen zwei Uhr früh (MEZ) ereignet. An der Suche nach den Vermissten waren nach Angaben des Seerettungsdienstes ein Flugzeug, ein Schiff und zwei Hubschrauber beteiligt. Die Umstände, die zum Kentern des Bootes führten, waren zunächst unklar.

Seit Jahresbeginn gelangten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 560.000 Einwanderer und Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Griechenland. Insgesamt erreichten mehr als 700.000 Menschen auf diesem Weg Europa. Mehr als 3.200 Menschen kamen demnach auf der gefährlichen Reise ums Leben.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

03.07.2025
Schiffsunglück

Fähre kentert vor Bali: Mehrere Tote

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken