Der in Hamburg eingetroffene Ebola-Patient ist ein Epidemie-Experte aus dem Senegal. Der Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe sich beim Einsatz in einem Labor in Sierra Leone infiziert, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic am Mittwoch.
Rico Schmidt, Sprecher der Gesundheitsbehörde, betonte, dass es für die Menschen in Hamburg keine Gefahr gebe: Eine Ansteckung sei nur im direkten Kontakt mit einem Patienten möglich - etwa durch Körperflüssigkeiten. Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es kann unter anderem zu Fieber und schweren Blutungen führen.
Das UKE und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin haben bei der Therapie von hoch ansteckenden Erkrankungen einen hervorragenden Ruf. In dem speziellen Behandlungszentrum des UKE werden Patienten versorgt, die sich mit lebensbedrohlichen Erregern wie Filoviren - sie sind verantwortlich für das Ebola- und Marburg-Virus - oder Coronaviren (Sars) infiziert haben.
Die WHO habe beim UKE angefragt, ob der Mitarbeiter in Hamburg behandelt werden könnte, sagte Schmidt. In Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde sei dann die Entscheidung gefallen, dass der Patient in die Hansestadt kommen kann.
Der graue Jet mit dem Patienten war am Geschäftsfliegerzentrum des Flughafens gelandet. Ein Konvoi aus Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen fuhr an den Jet heran, zwei Menschen in weißen Schutzanzügen verließen das Flugzeug. Gegen 10.30 Uhr setzte sich der Konvoi in Bewegung und verließ den Flughafen.
Bereits Ende Juli hatte die WHO beim UKE angefragt, ob ein Mitarbeiter einer Gesundheitsorganisation dort versorgt werden könnte. Der Arzt war aber gestorben, bevor er zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden konnte. Bereits damals hatte das UKE betont, die Sicherheitsvorkehrungen seien so hoch, dass es für Mitarbeiter und Öffentlichkeit keinen Grund zur Sorge gebe.
Bei der Ebola-Epidemie in Westafrika haben sich medizinische Helfer in beispiellosem Ausmaß mit dem Virus infiziert. Bisher haben sich laut WHO mehr als 240 Ärzte, Pfleger und andere Helfer angesteckt, von denen über 120 gestorben sind.
Nigeria verschob indes wegen Ebola den anstehenden Schulstart um einen Monat. Der Unterricht werde statt Mitte September erst Mitte Oktober wieder aufgenommen, erklärte Bildungsminister Ibrahim Shekarau am Dienstag. "Alle öffentlichen und privaten Schulen bleiben bis zum 13. Oktober geschlossen."
In der gewonnenen Zeit sollten "Vorsichtsmaßnahmen" ergriffen werden, um die Schüler vor Ebola zu schützen. Eigentlich hätte die Schule landesweit am 15. September wieder beginnen sollen.
(Quelle: salzburg24)