Der Ehemann der US-Politikerin Nancy Pelosi ist nach Angaben eines Sprechers überfallen worden. Am Freitag in der Früh sei ein Angreifer in die Residenz der Pelosis in San Francisco eingebrochen und habe den 82 Jahre alten Paul Pelosi mit einem Hammer angegriffen, teilte die Behörden am Freitag mit. Die ständig von Leibwächtern geschützte Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses war zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in der Stadt.
Paul Pelosi bei Attacke schwer verletzt
Pelosi bestätigte später, dass der Angreifer, der ihren Ehemann verletzte, im Wohnhaus des Paares nach ihr suchte. Der Mann habe das Leben von Paul Pelosi bedroht und gefordert, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses zu sehen, teilte ihr Sprecher Drew Hammill am Freitag mit. Ihr Ehemann sei wegen eines Schädelbruchs und ernster Verletzungen am rechten Arm und Händen operiert worden. Die Ärzte erwarteten, dass er sich vollständig erholen werde.
Angreifer sucht in Wohnhaus nach Politikerin
Der Angreifer habe mehrmals "Wo ist Nancy?" gerufen, schrieben unter anderem die "New York Times" und die "Washington Post" unter Berufung auf Behördenvertreter. US-Medien fanden Online-Profile des Mannes, laut denen er sich für Verschwörungstheorien QAnon, Falschinformationen über die angebliche Gefahr von Corona-Impfstoffen und Donald Trumps Lügen über Betrug bei der Präsidentenwahl 2020 interessierte.
Mutmaßlicher Täter festgenommen
Der Angreifer befindet sich in Gewahrsam. Der am Tatort verhaftete 42-Jährige werde wegen versuchten Mordes, Angriffs mit einer tödlichen Waffe, Misshandlung älterer Menschen, Einbruchsdiebstahls und mehrerer anderer Straftaten angeklagt, sagte der Polizeichef von San Francisco, William Scott.
Es war unklar, wie der Einbrecher in das dreistöckige Haus aus rotem Backstein in dem wohlhabenden Viertel Pacific Heights gelangte. Luftaufnahmen zeigten zersplittertes Glas an einer Tür auf der Rückseite des Hauses.
Nicht erster Angriff auf Demokratin Pelosi
Die Demokratin Pelosi ist häufiges Ziel verbaler Attacken der politischen Rechten in Amerika. Ex-Präsident Trump nennt sie seit Jahren immer wieder "Crazy Nancy" ("verrückte Nancy"). Pelosis Büro wurde während des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Jänner 2021 von Anhängern Trumps durchwühlt, von denen einige während des Angriffs Jagd auf sie machten. Als Vorsitzende des Repräsentantenhauses ist Pelosi aktuell die Nummer drei im Staat, nach dem US-Präsidenten Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris.
Der Angriff ließ auch Befürchtungen über politische Gewalt vor den Zwischenwahlen am 8. November aufkommen, bei denen die Kontrolle über das Repräsentantenhaus und den US-Senat auf dem Spiel steht.
Anteilnahme aus Weißem Haus für Pelosi
Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, rief Präsident Biden Pelosi an, um seine Unterstützung zu bekunden. Der Anführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, kontaktierte Pelosi ebenfalls, während der republikanische Minderheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, sagte, er sei "entsetzt und angewidert" von dem Angriff.
Die Polizei von New York City warnte am Donnerstag, dass Extremisten im Vorfeld der Zwischenwahlen Politiker, politische Veranstaltungen und Wahllokale angreifen könnten.
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(Quelle: apa)