Bahn-Reisende in Deutschland können aufatmen: Nach sechs Arbeitskämpfen in der aktuellen Verhandlungsrunde, einer gescheiterten Moderation und Streit vor Gericht gab es zuletzt wieder Gespräche. Für die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) will deren Chef Claus Weselsky am Dienstag Einzelheiten der Einigung erläutern. Die Bahn lud ihrerseits für Dienstag zu einem getrennten Statement von Personalvorstand Martin Seiler "zum aktuellen Stand der Tarifrunde mit der GDL" ein.
Weniger Wochenarbeitszeit für das gleiche Gehalt
Knackpunkt der Tarifrunde war von Beginn an die Forderung der GDL nach eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeitende von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern. Die Bahn war bei einer vorigen Gesprächsrunde bereit, sich auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich in zwei Schritten bis 2028 einzulassen. Die Gewerkschaft lehnte das allerdings ab.
Die Gewerkschaft hatte in den vergangenen Monaten immer wieder den Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt. Neben Hunderttausenden Berufspendler:innen und anderen Reisenden war durch den Ausfall von Güterzügen auch die Industrie unmittelbar betroffen. Die Bahn hatte die Streiks als unverhältnismäßig kritisiert. Die Gewerkschaft bekam jedoch wiederholt auch vor Gericht Recht.
Der Deutsche Verkehrsminister Volker Wissing hatte mögliche Gesetzesänderungen nach einem Ende dieses Tarifkonflikts ins Spiel gebracht. "Herr Weselsky überspannt den Bogen immer weiter", hatte der FDP-Politiker in Richtung GDL gesagt.
(Quelle: apa)