Welt

Elisabeth Orth feierte im Akademietheater ihren 80er

Die Jubilarin bei der Festvorstellung "Neunundsiebzig plus eins"
Veröffentlicht: 09. Februar 2016 12:08 Uhr
Sie ist Kammerschauspielerin, Ehrenmitglied und Doyenne des Burgtheaters. Aber als es am Montagabend ums Feiern ihres 80. Geburtstags ging, überließ sie den stillen Tönen die Bühne: Elisabeth Orth huldigte im Akademietheater ihrer großen Liebe - der Lyrik. Zwei Stunden lang lauschte das Publikum ihrem einnehmenden Vortrag von Gedichten von Sappho bis Bachmann, von Goethe bis Gerstl.

Schlicht "Neunundsiebzig plus eins" lautete der Titel des Abends, an dem Orth in Anwesenheit von Fans, Familie und Freunden das "Orchideenfach Lyrik" (Orth) auf die große Bühne holte. Das Spektrum der insgesamt 63 Gedichte, die sie mal sitzend, mal am Pult stehend und nicht selten auswendig zum Besten gab, reichte von Elisabeth Borchers' beklemmendem Gedicht "Krieg" über humorvolle Schmankerln wie Elfriede Gerstls "Bis bald, Mausi" oder Erich Kästners "Ein Fräulein beklagt sich bitter" bis hin zu Liebeslyrik von Ernst Jandl, Friederike Mayröcker oder Bertolt Brecht.

Nicht selten war auch die Vortragende selbst vom Gelesenen tief gerührt, zeigten doch zahlreiche, oft mehrere Jahrhunderte alte Texte, wie wenig sich an den Themen Krieg, Tod und Liebe im Laufe der Zeit geändert hat. Doch erst als nach dem langen Schlussapplaus ein Großteil des Burgtheater-Ensembles, angeführt von Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, auf die Bühne kam, fehlten der Doyenne kurz die Worte. "Das Widerständige ist das, was dich ausmacht, was dich jung hält!", spielte Bergmann in ihrer kurzen Rede auf Orths Aussage im Programmheft an, sie sehe sich als Anarchistin. "Du kennst keine Dünkel, keine Hierarchie", lobte Bergmann.

Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ), der ebenfalls einen Blumenstrauß überreichte, bedankte sich "für die unzähligen wunderbaren Stunden, die Sie uns geschenkt haben", aber auch für "Ihre aufrechte Haltung als Bürgerin dieses Landes, wenn es etwa darum geht, sich gegen Antisemitismus und Fremdenhass einzusetzen!" Einen Kurzauftritt hatte auch Orths Schwester Maresa Hörbiger, die ihrer "geliebten ältesten Schwester" auch im Namen von der im Publikum sitzenden Christiane Hörbiger ein riesiges Bouquet sowie eine Torte überreichte. Im Namen des Ensembles übergab schließlich Dietmar König "selbst gebastelte Geschenke" in zwei Burgtheater-Sackerln. Im Anschluss wurde dann noch mit Freunden und Verwandten (gekommen war auch Orths Sohn Cornelius Obonya) gefeiert.

(Quelle: salzburg24)

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