Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal sei internationale Hilfe notwendig. Viele Österreicher seien bereits in dem Gebiet im Einsatz. Das Rote Kreuz sei beteiligt, es gebe private Spenden sowie Maßnahmen der Bundesländer, erklärte der Kanzler. Die Bundesregierung habe am Dienstag nun die Soforthilfe beschlossen.
Tirol schickt 300.000 Euro Soforthilfe
Das Land Tirol stellt 300.000 Euro Soforthilfe für Nepal zur Verfügung. Dies gab Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Dienstag bei der Regierungspressekonferenz in Innsbruck bekannt. "Die Republik Österreich und die EU müssten noch mehr Solidarität zeigen", kommentierte Platter die 500.000 Euro Unterstützung der Bundesregierung.
Je die Hälfte der 300.000 Euro sollen an SOS-Kinderdorf und das Rote Kreuz gehen. "Wichtig ist jetzt, rasch zu helfen und die Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen", sagte Platter. Außerdem fühle sich Tirol Nepal besonders verbunden. Jahr für Jahr seien viele Tiroler auf den Bergen Nepals unterwegs und auch die Errichtung des SOS-Kinderdorfs in Lumbini habe das Land Tirol unterstützt, meinte der Landeshauptmann.
Rotes Kreuz will Familien wieder vereinen
Auch das Österreichische Rote Kreuz schickt weitere Helfer nach Nepal: Am Mittwoch wird unter anderem Johannes Guger nach Nepal reisen. Guger ist Experte des Suchdienstes. Der Burgenländer kümmert sich um die Zusammenführung getrennter Familien, hieß es in einer Aussendung. "Das erste, das Menschen bei einer Katastrophe machen, ist flüchten", sagte Guger. "Oft werden dabei Familien voneinander getrennt, Kinder verlieren im Chaos ihre Eltern. Wir sorgen dafür, dass sich diese Familienmitglieder wiederfinden."
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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), für das Johannes Guger in den Einsatz geht, ist unter anderem darauf spezialisiert, Menschen zu finden, die in bewaffneten Konflikten oder nach Naturkatastrophen ihre Angehörigen verloren haben. Gesucht wird mit unterschiedlichen Methoden. Das IKRK versucht mit Satellitentelefonen Kontakt zu Vermissten aufzubauen, es setzt Online-Datenbanken zur Suche ein und gleicht in mühsamer Handarbeit Listen von registrierten Personen in Notunterkünften ab.
"Bei unserer Arbeit konzentrieren wir uns ganz stark auf die Suche von Kindern, älteren Menschen und Kranken, weil diese unsere Hilfe und den Kontakt zu ihren Angehörigen am dringendsten brauchen", sagt Guger, der bereits nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 einen derartigen Einsatz absolviert hat. Bereits am Montag sind die ÖRK-Katastrophenhelfer Andrea Reisinger und Georg Ecker in Nepal gelandet.
(APA)
(Quelle: salzburg24)