Das Management des Geldhauses hat für das Geschäftsjahr unter dem Strich ein Minus von 1,4 bis 1,6 Mrd. Euro als Ziel vorgegeben. Gleichzeitig sehen die Analysten in den ersten drei Quartalen einen deutlichen Rückgang des Zinsüberschusses um acht Prozent auf 3,36 Mrd. Euro. Im Durchschnitt ergibt sich zudem ein Anstieg der Risikoprovisionen von 1,26 Mrd. auf 1,69 Mrd. Euro.
Nach dem bereits Ende Juli veröffentlichten Halbjahresverlust von 930 Mio. Euro, rechnen die Experten im dritten Quartal mit einem neuerlichen Quartalsverlust von über 570 Mio. Euro. Laut den Wertpapierspezialisten der Commerzbank wären dafür erneut Fehlbeträge in Rumänien und Ungarn verantwortlich. Kreditausfallrückstellungen hätten demnach in Rumänien alleine im dritten Quartal ein Loch von 438 Mio. Euro verursacht. Das Minus in Ungarn sei dagegen durch zusätzliche Ausgaben verbunden mit den Gesetzesänderungen bei Fremdwährungskrediten entstanden.
Operativ erwarten die Analysten der Citigroup ein Fortsetzen der Kosteneinsparungen. Dadurch sollten sich die betrieblichen Kosten im Vergleich zum zweiten Quartal diesen Jahres um ein Prozent reduziert haben. Für das verbleibende Jahresviertel sind sich die Experten einig, dass eine Bestätigung der Jahresvorgaben erfolgen werde.
Die harte Kernkapitalquote von 10,8 Prozent könnte durch die Verluste unterdessen auf 10,3 bis 10,4 Prozent abfallen. Bei den am Sonntag veröffentlichten Ergebnissen zu den Stresstests der EZB hatte die Erste Group ein Kernkapital von 11,2 Prozent, von dem 10 Prozent nach der Überprüfung der Aktiva (Asset Quality Review) anerkannt wurden.
(Quelle: salzburg24)