Dass Amsterdam den Wettstreit um die EMA am Montag in Brüssel für sich entscheiden konnte, war am Ende dann doch ein wenig überraschend. In den zwei Vorrunden bekam Mailand stets die höchste Punkteanzahl.
EMA-Sitz: Wien scheidet zu Beginn aus
Wien schied gleich zu Beginn mit vier Punkten aus. Bratislava musste sich mit 15 Punkten bei der ersten Abstimmung als Vierter ebenfalls geschlagen geben - die zweite Runde erreichte neben Mailand (25 Punkte) und Amsterdam auch Kopenhagen (je 20 Punkte).
In der zweiten Runde erhielt Mailand die Unterstützung von zwölf Staaten, Amsterdam kam auf neun. Kopenhagen schied mit fünf Stimmen aus. Im Finale erreichten Mailand und Amsterdam Punktegleichheit. Nach dem Regelwerk musste nun per Los entschieden werden. Das Glück war dann aufseiten der Niederländer.
19 Staaten wollten EMA-Sitz haben
Insgesamt hatten sich 19 EU-Staaten um die EMA beworben. Kroatien, Malta und Irland nahmen sich bereits vor der Abstimmung aus dem Rennen. Die EMA, die mit ihren rund 900 Mitarbeitern zu den größten EU-Agenturen gehört, hat derzeit noch ihren Sitz in London. Durch den für März 2019 geplanten EU-Austritt der Briten mussten jedoch ein neuer Standort gefunden werden.
Ähnliches Auswahlverfahren wie bei Song Contest
Das Auswahlverfahren erinnert an das Prozedere des Eurovision Song Contest. EU-Staaten mussten in drei Runden Punkte vergeben. In der ersten Runde durfte man 3, 2 und 1 Stimme für drei Städte abgeben, in den beiden weiteren Runden jeweils nur für eine Stadt stimmen. Für Österreich stimmte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP). Die Stimmzettel wurden nach dem Votum vernichtet.
Nach der Abstimmung über die EMA wird noch über den neuen Sitz der EU-Bankenaufsicht EBA entschieden. Dort darf sich Wien noch Hoffnungen machen. Als großer Favorit gilt Frankfurt.
(APA)
(Quelle: salzburg24)