Mit der Einführung der neuen Abgastests sollen in der EU ab 2017 realistischere Ergebnisse erzielt und Manipulationsversuche verhindert werden. Der Kompromiss sieht den Angaben zufolge vor, dass ab 2017 neue Fahrzeugmodelle einen 110 Prozent höheren Wert (Faktor 2,1) bei Stickstoffoxiden aufweisen dürfen, bevor die Grenze ab 2020 auf 50 Prozent (Faktor 1,5) sinkt. Bei der Zulassung von Neuwagen sollen die Regeln ab 2019 beziehungsweise 2021 gelten. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass die Straßenmesswerte die vorgeschriebene Grenze von 80 Milligramm pro Kilometer um 60 Prozent gegenüber den Laborergebnissen überschreiten dürfen.
Das Thema hat in Brüssel durch den VW-Abgasskandal neue Brisanz erhalten. Die Grünen im EU-Parlament nannten die Einigung der EU-Staaten deshalb zynisch. "Allen voran die deutsche Bundesregierung hat offenbar nichts aus dem Abgasskandal von Volkswagen gelernt", kritisierte die Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Rebecca Harms.
Europäische Automobilhersteller würden dafür belohnt, keine Anstrengungen zur Einhaltung der EU-Regeln und Verbesserung ihrer Fahrzeuge zu unternehmen. EU-Vertretern zufolge gehörte Deutschland mit Großbritannien, Italien und Spanien zu jenen Ländern, die sich für laxere Regeln eingesetzt hatten. Volkswagen musste im September einräumen, mit dem Einbau einer Abschaltsoftware die Emissionswerte von Diesel-Autos bei Labortests manipuliert zu haben.
(Quelle: salzburg24)