Gewalt gegen Demonstrierende

EU verhängt Sanktionen gegen iranische Sittenpolizei

Veröffentlicht: 17. Oktober 2022 14:52 Uhr
Sanktionen gegen die iranische Sittenpolizei hat die EU jetzt beschlossen. Grund dafür ist die Gewalt gegen Demonstrierende.
SALZBURG24 (KAT)

Wegen der Gewalt gegen Demonstrant:innen im Iran haben die Außenminister der Europäischen Union Sanktionen gegen die Sittenpolizei und weitere Verantwortliche des Landes beschlossen.

Dutzende Tote bei Protesten im Iran

Die Festnahmen im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Iran gehen weiter. Amnesty International zufolge wurden dabei bereits mehr als 50 Menschen getötet.

Sittenpolizei und Cyber-Einheit der Revolutionsgarden auf Liste

Auf der am Montag im Amtsblatt der EU veröffentlichten Sanktionsliste stehen elf Verantwortliche sowie vier Organisationen, darunter neben der Sittenpolizei auch die Cyber-Einheit der Revolutionsgarden. Gegen sie werden Einreiseverbote verhängt, zudem wird ihr Vermögen in der EU eingefroren.

Iran kündigt Reaktion auf EU-Sanktionen an

Kurz vor Bekanntwerden der Entscheidung der EU hatte der Iran für den Fall von Sanktionen eine "umgehende" Reaktion angekündigt. Teheran werde "umgehend entsprechend der Entscheidungen und Maßnahmen" der EU-Mitgliedsländer selbst "entscheiden und handeln", erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Montag. "Wenn sie neue Sanktionen einleiten, ist diese Aktion definitiv unkonstruktiv und irrational."

Die EU sucht außerdem nach Beweisen für eine Beteiligung des Irans an Russlands Krieg gegen die Ukraine. Für den Fall, dass der Iran tatsächlich Drohnen an das russische Militär geliefert haben sollte, haben mehrere EU-Außenminister am Montag bereits vor ihrer Sitzung in Luxemburg mit zusätzlichen Sanktionen gedroht. Die Regierung in Teheran bestreitet eine Lieferung von Drohnen an Russland zum Einsatz in der Ukraine. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) nannte die Drohnen eine Eskalation.

Militärische Ausbildungsmission für Ukraine

Die Außenminister der Europäischen Union haben zuvor eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beschlossen. Sie solle den ukrainischen Streitkräften helfen, ihren "mutigen Kampf" gegen Russland fortzusetzen, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. "Wir unterstützen diese Mission, wir werden auch dafür stimmen, eine Beteiligung ist derzeit aber nicht geplant", betonte Schallenberg.

Militärische Ausbildungsmission der EU beschlossen

Die EU-Außenminister haben heute eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beschlossen. Damit soll den Streitkräften geholfen werden, ihren "mutigen Kampf" gegen Russland fortzusetzen.

Für die Zukunft würde er aber nichts ausschließen. Außerdem soll der Einsatz von weiteren 500 Millionen Euro für den Kauf von Waffen und Ausrüstung beschlossen werden. Österreich werde sich aufgrund seiner Neutralität "konstruktiv" enthalten, erklärte Schallenberg. Man werde Kiew jedoch mit nicht-tödlicher Ausrüstung, wie etwa Winterkleidung, unterstützen. Es gebe einen "stetigen Unterstützungsfluss von Österreich in die Ukraine und der wird sicher nicht abreißen", fügte er hinzu.

Wie von Borrell vorgeschlagen, stockten die EU-Länder zudem die Militärhilfe für die Ukraine auf. Nach seinen Angaben stehen nun insgesamt 3,1 Milliarden Euro zur Verfügung, rund 500 Millionen Euro mehr als bisher.

Zuspruch von Gamon

Die NEOS-Europaabgeordnete Claudia Gamon begrüßte die Entscheidungen. "Der Iran massakriert seine eigene Bevölkerung und ist laut neuesten Enthüllungen Putins Waffenschmiede. Gezielte Sanktionen sind die richtige Antwort darauf. Wir müssen die mutigen Frauen und Männer im Iran unterstützen, die tagtäglich gegen das Regime auf die Straße gehen." Auch die beschlossene Ukraine-Hilfe sei mehr als notwendig, so Gamon. Die militärische Ausbildungsmission sei "das mindeste, das Europa tun kann".

(Quelle: apa)

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