Die türkische Hilfsorganisation IHH berichtete, in den Bussen, die in Rajidin ankamen, seien rund 400 Menschen gewesen. Am Sonntag hatte sich der geplante Abtransport Tausender Menschen trotz einer Vereinbarung zunächst verzögert. Offensichtlich hatte ein Angriff auf einige Busse in der Nachbarprovinz Idlib den Deal torpediert. Es wird davon ausgegangen, dass sich noch mehrere Zehntausend Menschen, Rebellen und Zivilisten, in dem seit Monaten von Regierungstruppen belagerten Osten der Großstadt aufhalten. Die Rebellengebiete dort waren in den vergangenen Wochen nach heftigen Luftangriffen fast vollständig vom syrischen Regime mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran erobert worden.
Neue Vereinbarung
Regierungskreise hatten zuvor von einer neuen Vereinbarung zwischen der syrischen Führung und den Rebellen berichtet. Diese schließe auch die Evakuierung der belagerten Orte Fua und Kafraja mit ein. Am Freitag war wie Räumung unterbrochen worden, nachdem es erneut Gefechte gegeben hatte. Die Führung in Damaskus und die Opposition hatten sich dafür gegenseitig die Schuld zugeschoben.
Transport auch in Libanon
In die schiitschen Dörfer Fua und Kafraja in der Provinz Idlib südwestlich von Aleppo waren nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag ebenfalls Busse eingefahren. Sie sollen rund 1.500 Verletzte, Frauen und Kinder in Sicherheit bringen, wie syrische Regierungskreise mitteilten. Milizen aus dem schiitischen Iran, die an der Seite der syrischen Armee kämpfen, hatten nach Angaben aus Regierungskreisen gefordert, dass im Gegenzug für die Evakuierung der Rebellengebiete Aleppos auch die Blockade dieser beiden Orte aufgehoben werden müsse.
Gleichzeitig zu der Evakuierungsmission in Ost-Aleppo sollen auch 200 Menschen aus den von der Regierung belagerten Orten Madaja und Sabadani nahe der Grenze zum Libanon gebracht werden.
(APA/dpa)
(Quelle: salzburg24)