Der südafrikanische Ex-Sportstar Oscar Pistorius kommt fast elf Jahre nach dem gewaltsamen Tod seiner Freundin an diesem Freitag auf Bewährung frei. Er hatte die 29-jährige Reeva Steenkamp, ein Model mit Jus-Studium, in der Nacht auf den Valentinstag 2013 mit vier Schüssen durch die Toilettentür seiner Villa getötet. Für die Tat wurde der unterhalb beider Knie amputierte Sprintstar im Jahr 2013 zu einer Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten verurteilt.
Er sei als "Ersttäter mit einem positiven Unterstützungssystem" eingestuft worden, hieß es.
Das Verfahren gegen den ehemaligen Sprintstar zog sich über Jahre und ging durch mehrere Instanzen. Pistorius sagte damals aus, er habe mehrfach gefeuert, weil er hinter der Tür einen Einbrecher befürchtet habe. Doch die Beweislage sprach gegen ihn.
Pistorius hat Hälfte der Haftstrafe abgesessen
Der heute 37-Jährige hat etwa die Hälfte seiner Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten abgesessen. Nach südafrikanischem Gesetz hatte er damit automatisch Anspruch auf eine Bewährungsanhörung.
Zum Zeitpunkt der Tat stand Oscar Pistorius auf dem Zenit seiner Karriere. Bei Paralympischen Spielen 2012 hatte er auf eigens angefertigten Karbon-Prothesen sechs Goldmedaillen gewonnen. Ihm waren einst als Kind wegen eines Gen-Defekts die Beine unterhalb der Knie amputiert worden.
Keine Bilder von Pistorius
Bilder von Pistorius beim Verlassen des Gefängnisses gab es zunächst nicht: Die Strafverfolgungsbehörde hatte in den Tagen vor der Entlassung betont, Pistorius werde behandelt wie jeder andere auf Bewährung entlassene Häftling. "Häftlinge und auf Bewährung Entlassene werden niemals zur Schau gestellt", hieß es mit Blick auf all jene, die vielleicht hofften, Pistorius das Gefängnis verlassen zu sehen. "Medien, die außerhalb einer Haftanstalt campieren, werden nicht an ihrer Arbeit gehindert, aber es wird ihnen nicht möglich sein, Bilder oder Videos von Pistorius zu bekommen."
(Quelle: apa)