Winterkorn verdiente im vergangenen Jahr insgesamt 15,9 Millionen Euro und war damit Spitzenreiter unter den Chefs der 30 Dax-Unternehmen. VW lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Der VW-Geschäftsbericht lässt einige Gedankenspiele zu, was Winterkorn bekommen könnte. Eine mögliche Abfertigung ist demnach auf maximal zwei Jahresvergütungen begrenzt. Allerdings wäre sein Vertrag ohnehin nur noch bis Ende 2016 gelaufen - ob er daher die Höchstsumme erhält, ist deshalb fraglich. Ein VW-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.
Neben einer Abfertigung steht VW-Vorständen aber auch noch ein sogenanntes Ruhegehalt zu, sozusagen die Manager-Pension. Hier hat der zurückgetretene Winterkorn theoretisch Anspruch auf 70 Prozent seines Grundgehalts. Winterkorns Festvergütung lag im vergangenen Jahr bei rund 1,6 Mio. Euro.
Summa summarum hat VW für Winterkorns Altersbezüge gut 28,5 Mio. Euro reserviert. Und noch eine weitere Annehmlichkeit dürfte Winterkorn in Anspruch nehmen können: Solange VW ihm das Ruhegehalt zahlt, stellt der Konzern ihm auch einen Dienstwagen.
Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller hat sich unterdessen noch Freitagabend via Brief wegen des Abgasskandals an die 600.000 VW-Mitarbeiter gewandt. Gemeinsam mit Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh weist er mit eindrücklichen Worten auf den Ernst der Lage hin, berichtet das "Handelsblatt", dem das Schreiben vorliegt.
"Unser Unternehmen steht vor nie da gewesenen Herausforderungen", hieß es demnach gleich im ersten Satz. Man werde alles dafür tun, um das Vertrauen unserer Kunden, Partner, Investoren und der gesamten Öffentlichkeit in den kommenden Jahren Stück für Stück zurückzugewinnen. "Wir klären jetzt schonungslos auf", so Müller und Osterloh wörtlich.
"Dazu werden wir die strengsten Compliance- und Governance-Standards der gesamten Branche entwickeln und umsetzen. Auch hier müssen wir in Zukunft Maßstäbe setzen", versprachen Müller und Osterloh weiters.
(Quelle: salzburg24)