Jan Marsalek

Ex-Wirecard-Vorstand offenbar in Russland

ARCHIV - 23.06.2020, Bayern, Aschheim Bei München: Der Schriftzug von Wirecard ist an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters zu sehen. (zu dpa "«Spiegel»: Kanzleramt setzte sich im Herbst 2019 für Wirecard ein" am 18.07.2020) Foto: Tobias Hase/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 20. Juli 2020 08:03 Uhr
Der flüchtige Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek hat sich nach Informationen des "Handelsblatts" nach Russland abgesetzt. Der seit Wochen untergetauchte Manager sei auf einem Anwesen westlich von Moskau unter Aufsicht des russischen Militärgeheimdienstes GRU untergebracht, erfuhr das "Handelsblatt" aus Unternehmer-, Justiz- und Diplomatenkreisen laut Vorabmeldung von Sonntag.

Zuvor habe Marsalek erhebliche Summen in Form von Bitcoins aus Dubai, wo Wirecard dubiose Operationen betrieben hatte, nach Russland geschafft. Wirecard hatte im Juni mutmaßliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Wenige Tage später meldete der Dax-Konzern Insolvenz an.

Vorwürfe gegen Marsalek

Der langjährige Asienvorstand Marsalek steht im Verdacht, die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen von Wirecard durch vorgetäuschte Einnahmen aufgebläht zu haben. Er wurde von Wirecard am 18. Juni freigestellt und kurz darauf fristlos entlassen. Die Staatsanwaltschaft München hat Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Ex-Wirecard-Vorstand in Russland?

Laut der Investigativ-Plattform Bellingcat flog Marsalek noch am Tag seiner Freistellung in einer gecharterten Embraer 650 Legacy von Klagenfurt über die estnische Hauptstadt Tallin ins weißrussische Minsk. Wegen des politischen Konflikts zwischen der russischen Führung und Weißrusslands Diktator Alexander Lukaschenko war es dem GRU aber wohl zu riskant, Marsalek im Nachbarland zu belassen. Deshalb schaffte man ihn weiter nach Russland.

(Quelle: apa)

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