Welt

Fast die Hälfte aller Syrer auf der Flucht

Veröffentlicht: 29. August 2014 13:12 Uhr
Mehr als drei Jahre nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien wird die Lage der Flüchtlinge immer dramatischer. Nach Angaben der UNO ist fast die Hälfte aller Syrer wegen der Gewalt auf der Flucht oder aus den Heimatorten vertrieben worden. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR geht von drei Millionen Flüchtlingen aus.

6,5 Millionen Menschen seien innerhalb Syriens auf der Suche nach Sicherheit, teilte das UNHCR mit. Unter den entwurzelten Menschen seien viele Kinder. "Die Krise in Syrien ist zum größten humanitären Notfall unserer Zeit geworden, aber die Welt versagt dabei, den Menschen und den Ländern, in die sie flüchten, zu helfen", sagte UNO-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. Selbst großzügige Angebote reichten nicht aus. "Die bittere Wahrheit ist, es ist zu wenig", sagte Guterres. Zu den bisher gespendeten 3,1 Milliarden Euro würden bis zum Jahresende noch einmal 1,5 Milliarden Euro gebraucht, um die Flüchtlinge über den Winter zu bringen.

Laut UNHCR passieren die Menschen die Grenzen immer öfter total erschöpft, im Schockzustand, völlig verängstigt und ohne Ersparnisse. Die meisten seien seit mindestens einem Jahr auf einer Odyssee von Dorf zu Dorf gewesen, bevor sie sich endgültig zur Flucht entschlossen. Die Flucht selbst werde immer schwieriger. Die Familien würden gezwungen, die Grenzposten zu bestechen oder Menschenschmuggler zu bezahlen.

Inzwischen lebten im Libanon 1,1 Millionen syrische Flüchtlinge, in der Türkei 815.000, in Jordanien 600.000. Dort explodierten in einigen Regionen die Lebensmittelpreise. So koste ein Brot mehr als zehnmal so viel wie vor einem Jahr, berichteten die UNO weiter. Die Hilfsoperation sei inzwischen das größte Projekt in der 64-jährigen Geschichte des Flüchtlingshilfswerks.

Die Hilfsorganisation Oxfam forderte am Freitag westliche und andere reiche Länder auf, verstärkt syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Die Nachbarländer Syriens seien "auf Dauer überfordert" mit der steigenden Flüchtlingszahl. Die internationale Gemeinschaft müsse "ihren Teil zur Aufnahme und zum Schutz der Flüchtlinge beitragen".

(Quelle: salzburg24)

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