Neue Daten zeigen

Fast zwei Drittel aller Korallenriffe weltweit überfischt

Sergeant major fish (Abudefduf saxatilis), also known as pÌntano, swim by a coral reef off the dive spot of Abu Dabbab along Egypt's southern Red Sea coast north of Marsa Alam on September 17, 2022. Beneath the waters off Egypt's Red Sea coast a kaleidoscopic ecosystem teems with life, that could become the world's "last coral refuge" as global heating eradicates reefs elsewhere, researchers say. Most shallow water corals, battered and bleached white by repeated marine heatwaves, are "unlikely to last the century," the Intergovernmental Panel on Climate Change said this year. That threatens a devastating loss for the hundreds of millions of people worldwide who depend on the fish stocks that live and breed in these fragile ecosystems. (Photo by Khaled DESOUKI / AFP)
Veröffentlicht: 09. September 2023 10:26 Uhr
Fast zwei Drittel aller Korallenriffe weltweit werden derzeit überfischt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, an der das Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) mitgewirkt hat. Unter Leitung von Jessica Zamborain-Mason von der Harvard University werteten die Experten Daten zu Fischbeobachtungen in mehr als 2.000 Riffen weltweit aus, wie das ZMT mitteilte.
SALZBURG24 (nic)

"An fast zwei Dritteln der Standorte wird mehr gefischt als die Bestände an Biomasse nachproduzieren können - sie werden also überfischt", fasst Sebastian Ferse vom ZMT das Ergebnis der Studie zusammen, die in der Fachzeitschrift "Nature Communications" publiziert wurde. Die Fischbestände in nahezu jedem zehnten befischten Riff seien bereits zusammengebrochen. Sie wiesen weniger als zehn Prozent der Biomasse auf, die das Riff hätte, wenn dort kein Fisch gefangen würde.

Erstmals weltweiter Einblick

Die Studie ermöglicht den Angaben zufolge erstmals einen Einblick in den weltweiten Zustand der Fischerei in Riffen. Der Fang in diesen Gebieten werde meist informell gehandelt oder selbst konsumiert, daher hätten belastbare Daten bisher nicht vorgelegen. Die Forschenden zählten für die Studie unter Wasser entlang festgelegter Bereiche Fische und bestimmten die Arten. Daten zum lokalen Fischfang wurden anhand von nationalen Statistiken rekonstruiert.

Rifffischerei weit verbreitet

Geschätzt seien weltweit rund sechs Millionen Menschen in der Rifffischerei tätig. Der Anteil des Fangs aus Riffen an der gesamten Meeresfischerei sei in vielen Regionen groß: Im Nahen und Mittleren Osten betrage er 43 Prozent, in der Karibik 40 Prozent.

Ferse plädierte für ein besseres Fischereimanagement vor Ort und eine reduzierte Fischerei auf 80 Prozent des maximal möglichen Ertrages. Dies würde zu einer deutlichen Entspannung bei den Beständen führen. "Es ist nicht nötig, Fischerei aus dem Riff zu verbannen, um das Ökosystem zu retten", betonte er. Die Untersuchung habe auch die Bedeutung einzelner Umweltfaktoren gezeigt: Bei Standorten mit höherer Wassertemperatur und geringerer Korallenbedeckung sei der maximale nachhaltig zu erzielende Fischertrag deutlich geringer.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

04.09.2025
Große Trauer

Modedesigner Giorgio Armani ist tot

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken