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FIFA-Skandal: Englischer Verbandschef fordert Rücktritt von Blatter

FILE - In this Wednesday, May 23, 2012 file photo the newly elected president of CONCACAF Jeffrey Webb talks to FIFA President Sepp Blatter, left, as they arrive at the meeting of the Confederation of North, Central American and Caribbean Association Football (CONCACAF), prior to the two-day congress of FIFA in Budapest, Hungary. Webb is among the soccer officials that were arrested and detained by Swiss police on Wednesday, May 27, 2015, at the request of U.S. authorities after a raid at Baur au Lac Hotel in Zurich. (Szilard Koszticsak/MTI via AP, File)
Veröffentlicht: 28. Mai 2015 07:05 Uhr
Der Präsident des englischen Fußballverbands, Greg Dyke, hat nach den Festnahmen mehrerer Topfunktionäre und Durchsuchungen in der Zentrale des Weltfußballverbandes FIFA den Rücktritt von Verbandschef Joseph Blatter gefordert. Unterdessen hat sich der Ex-FIFA-Vize Jack Warner der Polizei in seinem Heimatland Trinidad und Tobago gestellt.
Andre Stadler

Blatter habe eine Erklärung veröffentlicht, in der es heiße, es sei Zeit, das Vertrauen in die FIFA wiederherzustellen. Solange Blatter da sei, gebe es keinen Weg, das Vertrauen in die FIFA wiederherzustellen, betonte Dyke. Am Mittwoch hatten Ermittler sieben FIFA-Funktionäre auf Antrag der US-Justiz in Abschiebehaft genommen. Ihnen werden organisiertes Verbrechen und Korruption vorgeworfen. Als Höchststrafe drohen in den USA 20 Jahre Haft.

US-Justiz ermittelt gegen 14 Personen

Insgesamt ermittelt das US-Justizministerium, das die Schweizer Behörden um Amtshilfe ersucht hatte, gegen 14 Personen. Sie sollen seit Anfang der 1990er Jahre Schmiergelder von mehr als 150 Millionen Dollar von Vermarktern für die Vergabe von Fußballturnieren erhalten haben. 110 Millionen Dollar sollen allein für Vermarktungsrechte für die Copa America 2016 in den USA geflossen sein. Bestechungsgelder sollen auch vor der WM-Vergabe an Südafrika 2010 gezahlt worden sein.

Acht der verhafteten Funktionäre. /APA/EPA Salzburg24
Acht der verhafteten Funktionäre. /APA/EPA

FIFA-Sitz in Zurüch untersucht

Unabhängig von den US-Ermittlungen stellten Schweizer Behörden in der FIFA-Zentrale elektronische Daten und Dokumente sicher. Die zuständige Bundesstaatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren im Zusammenhang mit den WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022. Nach Behördenangaben geht es um den Verdacht der Geldwäscherei.

Ex-Vize Warner stellt sich Polizei

Nach Korruptionsvorwürfen aus den USA hat sich der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner der Polizei in seinem Heimatland Trinidad und Tobago gestellt. Er soll bald gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar auf freien Fuß gesetzt werden, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten.

Zunächst sei Warner aber noch in Gewahrsam geblieben, korrigierte die Zeitung "Trinidad Express" frühere Angaben. Der ehemalige FIFA-Funktionär müsse auch seinen Pass abgeben und sich zweimal pro Woche bei der Polizei melden. Der nächste Gerichtstermin findet im Juli statt.

Ebenfalls verhaftet: Ex-Vize Jack Warner, ein enger Vertrauter von Blatter. / AP Salzburg24
Ebenfalls verhaftet: Ex-Vize Jack Warner, ein enger Vertrauter von Blatter. / AP

Zuvor hatte das US-Justizministerium die Auslieferung Warners beantragt. Die Ermittler werfen ihm organisierte Kriminalität, Korruption und Geldwäsche vor. In den Vereinigten Staaten laufen seit längerer Zeit Untersuchungen des FBI gegen ehemalige FIFA-Offizielle. Am Mittwoch wurden in der Schweiz sieben Fußball-Funktionäre wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. (APA)

Links zu diesem Artikel:

  • FIFA-Funktionäre festgenommen

(Quelle: salzburg24)

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