Welt

Flüchtlinge dank Video aus libyschem Gefängnis gerettet

Veröffentlicht: 30. September 2018 11:49 Uhr
Nigerianische Flüchtlinge haben mithilfe eines Handy-Videos auf ihre katastrophalen Haftbedingungen in Libyen hingewiesen und so ihre Rettung ermöglicht. Die Gruppe hatte die Aufnahme in ihrer Zelle in der Küstenstadt Sawija im Juli unter Lebensgefahr gedreht und online verbreitet. "Sie weigern sich, uns zurückzuschicken", sagte ein Mann in der Videobotschaft. "Wir leiden hier, wir sterben hier."

Die Aufnahme wurde an die Website "France 24 Observers" geschickt, deren Redakteure die Internationale Organisation für Migration (IOM) alarmierten. Die Flüchtlinge wurden schließlich Ende August nach Nigeria ausgeflogen.

"Ohne das Video hätten wir wohl nicht nach Nigeria zurückkehren können", sagte Efe Onyeka, der das Video aufgenommen hatte, der Nachrichtenagentur AFP. Der 25-Jährige war beim Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, in Libyen festgenommen worden. Mit dem Video brachte er sich nach eigener Aussage in Lebensgefahr. Einer seiner Mitstreiter sei von den Wärtern fast zu Tode geprügelt worden, sagte Onyeka.

Generell seien die Haftbedingungen katastrophal gewesen: "Sie schlugen uns alle mit Rohren und Stöcken. Sie gaben uns nichts zu essen, wir mussten aus der Latrine trinken."

Die IOM organisiert die freiwillige Rückführung von Flüchtlingen, die in Libyen gestrandet sind. Etwa 2.700 Migranten aus Nigeria seien in diesem Jahr mithilfe des Programms in ihre Heimat zurückgeschickt worden, sagte der IOM-Sprecher in dem westafrikanischen Land, Jorge Galindo. Der Fall der nun geretteten Nigerianer sei mit Blick auf die schlechten Haftbedingungen in Libyen nicht außergewöhnlich. Von einem Hilferuf per Handy-Video habe er bisher aber nicht gehört.

Internationale Organisationen kritisieren die Zustände in den libyschen Flüchtlingslagern seit Langem als menschenunwürdig. Der nordafrikanische Staat, der zu weiten Teilen von Milizen beherrscht wird, ist das Hauptdurchgangsland für Migranten auf dem Weg von Afrika nach Europa.

(APA/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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