Vom Flüchtlingsstrom sei Südtirol über die Brenner- und NÖ über die Balkanroute betroffen. Laut dem Landespressedienst waren sich die Landeshauptleute einig: "Wenn diese Frage nicht auf internationaler Ebene rasch gelöst wird, werden die Problemfelder immer größer werden. Wenn es nicht gelingt, den Flüchtlingsstrom zu kontrollieren, dann wird es immer schwieriger werden, die Unterbringung zu garantieren", sagte Pröll.
Schutzzonen nahe der Krisenherde gefordert
Es brauche daher auch Schutzzonen in unmittelbarer Nähe der Krisenherde, dazu müsse auch "radikaler gegenüber dem Schlepperwesen" vorgegangen werden. "Die menschliche Tragödie von heute zeigt, dass das Netz engmaschiger gezogen werden muss, um den Schleppern das Handwerk zu legen", nahm Pröll auf die Entdeckung zahlreicher Leichen in einem Lkw an der A4 im Burgenland Bezug.
In der Flüchtlingsfrage "sind wir in der humanitären Hilfeleistung gefordert", betonte Kompatscher. Die heutige Tragödie sei auch ein "Beweis dafür, dass hier auf dem Rücken derer, die in Not sind, Geschäfte gemacht werden". Die Europäische Union müsse dieses Thema gemeinsam angehen, forderte er, dass "die europäische Staatengemeinschaft endlich aktiv wird".
Auch EU-Regionalpolitik ein Thema
Erörtert wurde bei dem Treffen zudem die künftige EU-Regionalpolitik. Pröll erinnerte an die St. Pöltner Deklaration, durch die es gelungen sei, die Kohäsionspolitik bis 2020 aufrecht zu erhalten. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, "wo wir daran denken müssen, wie geht es ab 2020 weiter." Man habe daher von niederösterreichischer Seite bereits wieder begonnen, "alle Regionen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um eine Fortsetzung der Kohäsionspolitik ab 2020 entsprechend zu untermauern", so Pröll. Kompatscher versicherte, dass Südtirol "gerne mit dabei" sei, wenn es wieder eine Initiative des Landes Niederösterreich gebe.
(APA)
(Quelle: salzburg24)