"Ich bin überhaupt nicht glücklich über diese Entwicklung, ich bin überhaupt nicht glücklich, dass dieses Foto an die Öffentlichkeit gelangt ist", erklärte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil am Freitagabend in der "ZiB2" und kündigte an, dass man "in diesem Fall wirklich rigoros auch vorgehen" wolle. "Ersten Erkenntnissen zufolge zeigt sich, dass das Foto aus Polizeikreisen angefertigt worden ist. Das dürfte klar sein. Wie es in weiterer Folge und auf welche Art und Weise hier weitergegeben wurde, das werden wir versuchen zu erheben. Weil das glaube ich eine Art und Weise ist, dass man auch von Polizeiseite hier mit solchen Dingen kein Kapital schlagen darf", meinte der Polizeichef.
Wurde Amtsgeheimnis verletzt?
Laut Strnad wäre hier ein "erster denkbarer" Tatbestand die Verletzung des Amtsgeheimnisses. Ob und welche Konsequenzen dies im Hinblick auf den Polizeidienst des Beamten oder der Beamtin haben könne, sei dann allerdings Sache der Polizei. Derzeit stehe die Berichterstattung der Polizei an die Staatsanwaltschaft noch aus. Diese soll vermutlich erste Ermittlungsergebnisse beinhalten. "Wir sehen der Berichterstattung entgegen", sagte Strnad.
Auch Bild-Zeitung veröffentlicht ungepixeltes Foto
Indes wurde das Todes-Foto am Samstag auch von der deutschen "Bild"-Zeitung veröffentlicht - sowohl in der Print-Ausgabe als auch online - und zwar mit dem Titel "Foto der Schande". Auch die "Kronen Zeitung" druckte am Samstag erneut das Foto, diesmal allerdings leicht unkenntlich gemacht. Man habe sich nach "intensiver Diskussion in der Chefredaktion dazu entschlossen, die Katastrophe so zu zeigen, wie sie wirklich ist", steht in einem Kommentar neben dem Foto. Denn das Bild "vom geöffneten Laderaum des Todes-Lkw ist ein erschütterndes Zeitdokument".
"Foto der Schande"
Beim Österreichischen Presserat waren mehr als 30 Beschwerden eingegangen. Geld will die "Krone" mit dem Foto nicht verdient haben. Im "Kurier" (online) wird Krone-Multimedia-Chefredakteur Richard Schmitt zitiert: "Die Krone wird den Beitrag der Bild verdoppeln und als Spende für die Flüchtlingsbetreuung an NGOs weitergeben."
(APA)
(Quelle: salzburg24)