Mehr als 90 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar ist eine Frau lebend aus den Trümmern geborgen worden. Die Frau Anfang 60 sei in der Hauptstadt Naypyidaw nach ihrer Rettung ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die örtliche Feuerwehr am Dienstag mit, dem vierten Tag nach der Katastrophe. Durch das Beben waren nach Angaben der Militärregierung von Myanmar vom Montag mehr als 2.700 Menschen getötet worden.
Mehr als 3.000 Tote nach Erdbeben erwartet
Im Katastrophengebiet von Myanmar stieg die Zahl der Opfer nach Angaben der regierenden Militärjunta auf 2.719 Tote gefunden. Junta-Chef Min Aung Hlaing betonte jedoch, dass die Zahl wahrscheinlich auf über 3.000 steigen werde. Mehr als 4.500 Menschen wurden demnach verletzt, rund 440 werden noch vermisst. Es sei wahrscheinlich, dass diese ebenfalls nur noch tot geborgen würden, sagte der General. Das Beben am Freitag mit Epizentrum nahe der Städte Sagaing und Mandalay hatte eine Stärke von 7,7.
In dem südostasiatischen Bürgerkriegsland wurde eine Schweigeminute für die Opfer abgehalten. Um 12.51 Uhr Ortszeit (8.21 Uhr MESZ), der Uhrzeit, zu der sich am Freitag das Beben der Stärke 7,7 ereignet hatte, erklangen Sirenen und die Menschen hielten inne. Unter den Trümmern zerstörter Häuser werden immer noch viele Verschüttete vermutet. Vier Tage nach der Katastrophe gibt es aber kaum Hoffnung, Vermisste lebend zu bergen.
WHO ruft höchste Notfallstufe für Myanmar aus
Die herrschende Militärregierung hatte die Zahl der Toten am Montag mit mehr als 2.000 angegeben. Zudem war die Rede von mehr als 3.900 Verletzten sowie mehreren hundert Vermissten. Es wird mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen gerechnet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Myanmar die höchste Notfallstufe ausgerufen und vor einem erhöhten Krankheitsrisiko gewarnt.
In den verwüsteten Regionen bleibt die Lage verzweifelt. Aus vielen Teilen der Welt treffen mittlerweile Spenden ein. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass die regierende Militärjunta die Gelder und Hilfsmittel für andere Zwecke verwenden könnte als für Katastrophenhilfe. Das Militär hatte sich Anfang 2021 an die Macht geputscht und regiert das frühere Burma (Birma) mit brutaler Härte.
(Quelle: apa)