Bei Eisweinwinzern im Seewinkel herrschte deshalb reger Betrieb: "Es war für uns schon die zweite Lesenacht", schilderte Andreas Nittnaus vom Weingut Hans und Christine Nittnaus in Gols heute, Mittwoch, der APA. Am Dienstag war die Ernte im Morgengrauen unterbrochen worden, weil durch die aufgehende Sonne die Temperatur zu hoch gestiegen wäre.
"Diese Nacht war dann umso besser. Die Beeren waren knüppelhart", so der Jungwinzer. Am späten Vormittag war dann heute der neue Jahrgang eingebracht. Im Schnitt wurde bei minus zehn Grad gelesen, das sei weit unter dem kritischen Punkt, der für die Eisweinernte bei minus sieben Grad liege. Aber auch bei acht bis neun Minusgraden sei man schon "auf der sicheren Seite."
Heuer wurden Grüner Veltliner und Welschriesling geerntet - das seien auch die Sorten, die sich mit Abstand am besten eigneten, meinte Nittnaus. Trauben dieser Sorten hielten sich auch am längsten gesund am Weinstock.
Die Menge war diesmal nicht groß: "Das war auch nicht zu erwarten", dazu seien die Vorbedingungen für den aktuellen Jahrgang zu schlecht gewesen. Dadurch war die Traubenanzahl eher unterdurchschnittlich. Der Qualität tat dies keinen Abbruch. "Das wird ein guter Tropfen", zeigte sich Nittnaus optimistisch.
Direkt ab der Presse gemessen, liege der Zuckergehalt aktuell bei 38 Klosterneuburger Zuckergraden (die Angabe erfolgt in Grad Klosterneuburger Mostwaage KMW und beschreibt laut Österreich Wein das Mostgewicht in Gramm Zucker pro 100 Gramm Traubenmost, Anm.). Das Pressen des Eisweines sei ein langer Prozess, der mindestens zwölf Stunden dauere, erläuterte der Jungwinzer. Ist der Presskuchen völlig durchgefroren, kann ein Vorgang auch bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen.
(Quelle: salzburg24)