Der britische Schauspieler Roger Moore ist heute, Dienstag, in der Schweiz "nach einem kurzen, aber mutigen Kampf gegen Krebs" 89-jährig gestorben. Bis zuletzt ist Moore vor allem mit seiner bekanntesten Rolle als James Bond in Verbindung gebracht worden, den er in sieben Filmen - so oft wie kein anderer Darsteller - in den 1970er und 1980er Jahren spielte.
Niemand war so oft James Bond wie Roger Moore
Bis zuletzt ist Moore vor allem mit seiner bekanntesten Rolle als James Bond in Verbindung gebracht worden, den er in sieben Filmen in den 1970er und 1980er Jahren spielte. Moore hat den britischen Geheimagenten 007 so oft wie kein anderer Darsteller verkörpert. Nach Wünschen des Schauspielers wird es eine private Beerdigung in Monaco geben.
Roger Moore: Auch mit 89 Jahren noch auf der Bühne
Roger Moores Kinder Deborah, Geoffrey und Christian hatten die Nachricht vom Tod ihres "geliebten Vaters" "schweren Herzens" auf dessen offiziellem Twitterprofil verbreitet. "Wir sind alle am Boden zerstört", heißt es in der Mitteilung. "Die Liebe, mit der er in seinen letzten Tagen umgeben war, war so groß, das sie kaum in Worte gefasst werden kann."
Die Zuneigung wiederum, die ihm von Fans entgegen gebracht wurde, wenn er auf einer Bühne oder vor einer Kamera stand, habe ihm stets Mut gegeben und ihn auch in seinem 90. Lebensjahr dazu motiviert, weiter zu arbeiten. Seinen letzten Auftritt hatte er demnach im November auf der Bühne der Londoner Royal Festival Hall.
Auch Stieftochter an Krebs gestorben
Die Unterstützung von Moores Kindern gelte nun seiner Witwe Kristina Tholstrup, heißt es am Ende des Statements. Erst vergangenen Sommer war Tholstrups Tochter - Moores Stieftochter - Christina einem Krebsleiden erlegen. Getreu den Wünschen Roger Moores werde eine private Beerdigung in Monaco organisiert, wo er und seine Ehefrau zuletzt ihre Sommer verbrachten.
Moore war sieben Mal Agent 007
Der am 14. Oktober 1927 geborene Moore spielte in den 1950er Jahren in mehreren Fernsehserien mit. 1973 verkörperte er erstmals James Bond in "Leben und sterben lassen". 1985 stand er in der Folge "Im Angesicht des Todes" zum siebenten und letzten Mal als Agent 007 vor der Kamera. Seit den 1990er-Jahren hatte sich Moore vor allem auf sein soziales Engagement als UN-Sonderbotschafter für das Kinderhilfswerk UNICEF engagiert, das er als seine "größte Errungenschaft" bezeichnete. 2003 wurde er in seiner britischen Heimat in den Adelsstand erhoben.
Kinderhilfe als "größte Errungenschaft"
Seit den 1990er-Jahren hatte sich Moore vor allem auf sein soziales Engagement als UN-Sonderbotschafter für das Kinderhilfswerk UNICEF engagiert, das er laut seinen Kindern Deborah, Geoffrey und Christian als seine "größte Errungenschaft" betrachtete. Seine drei Kinder hatten die Nachricht vom Tod ihres "geliebten Vaters" auf dessen offiziellem Twitterprofil verbreitet. "Wir sind alle am Boden zerstört", heißt es in der Mitteilung. "Die Liebe, mit der er in seinen letzten Tagen umgeben war, war so groß, das sie kaum in Worte gefasst werden kann." Nach Wünschen des Schauspielers wird es eine private Beerdigung in Monaco geben.
Bei Moore wurde man oft den Eindruck nicht los, dass sein Grinsen angeboren war. Ob er in seiner Paraderolle gerade eines der Bond-Girls vernaschte, als Simon Templar einen Geheimauftrag ausführte oder vor Live-Publikum seine Bücher signierte: Der Schalk schien dem groß gewachsenen Briten stets im Nacken zu sitzen. Auch noch im vergleichsweise hohen Schauspieleralter, von Queen Elizabeth II bereits 2003 zum "Sir" geadelt.
Mehr als nur James Bond
Geboren wurde Roger Moore als Sohn eines Polizisten am 14. Oktober 1927 in einfache Verhältnissen im armen Londoner Süden. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Royal Academy of Dramatic Arts, 1953 übersiedelte er in die USA, wo er durch die TV-Serien "Ivanhoe" und "Maverick" rasch Bekanntheit erlangte. Zum Weltstar wurde er in den 1960ern als smarter Detektiv Simon Templar in der gleichnamigen Serie. Sein Bond-Debüt gab er dann 1973 in "Leben und Sterben lassen".
Auch in seinen zwölf Jahren als Bond ging Moore der Humor nie verloren - obwohl er seinen Vorgänger Sean Connery für den besseren in der Rolle hielt. Kritiker mutmaßten sogar, Moore habe den eigentlich ernst gemeinten Romanstoff Ian Flemings zu sehr zum Klamauk verkommen lassen. Als Moore 58 war, gab er die Lizenz zum Töten zurück. "Das war der Tiefpunkt in meinen Leben", sagte er einmal dem "Guardian". Ob er das ernst meinte, war nicht so recht klar. Er ist der erste der sechs Bond-Darsteller, der nicht mehr am Leben ist.
Audrey Hepburn als Vorbild
Seit 2002 war der dreifache Vater Moore, mit seiner vierten Ehefrau, der dänischen Millionärin Kristina Tholstrup, verheiratet und lebte in Monaco sowie in der Schweiz. In den vergangenen Jahren hatte er mehrfach gesundheitliche Probleme: Er überwand Prostata-Krebs und schwere Herzrhythmusstörungen. Seinen privaten Fokus hatte er längst auf die Hilfe für bedrohte Kinder und für Tiere gelegt - inspiriert von seiner Schauspielkollegin und Ex-Nachbarin Audrey Hepburn.
Moore war für das UN-Kinderhilfswerk Unicef und für die Tierschutzorganisation Peta aktiv. In Österreich war der smarte Gentleman immer wieder zu Gast, zuletzt etwa bei der "Look! Women of the Year"-Verleihung 2015 in Wien. Mehrmals besuchte er das vom befreundeten Geiger Julian Rachlin ausgerichtete "Rachlin presents..."-Festival in der Klosterkirche Pernegg.
Unicef würdigte Moore als "großen Kämpfer für Kinder". "In seinen berühmten Schauspielrollen war Roger der Inbegriff von cooler Kultiviertheit, aber in seiner Arbeit als Botschafter des guten Willens für Unicef war er ein leidenschaftlicher - und sehr überzeugender - Anwalt für Kinder", sagte Unicef-Chef Anthony Lake laut Mitteilung in New York. "Er wird sehr vermisst werden."
Schauspielwelt reagiert betroffen
"Wir sind betrübt, vom Verlust einer der Giganten des britischen Kinos zu hören", schrieb das British Film Institute (BFI) auf Twitter. Der neuseeländisch-australische Schauspieler Russell Crowe ("Gladiator") schrieb, dass er Moore "geliebt" habe. Der britische Moderator Piers Morgan schrieb auch mit Blick auf den tödlichen Terroranschlag in Manchester: "Oh nein. Als ob heute nicht schon traurig genug ist." Moore sei ein "herrlicher Schauspieler" und ein "wundervoller Mann" gewesen. ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter würdigte in einer Aussendung neben Moores schauspielerischen Leistungen auch sein soziales und künstlerisches Engagement.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)