Putin spricht von "Terror"

Gefechte auf russischem Boden: Sicherheitsrat einberufen

Russian President Vladimir Putin participates in the opening ceremony of the Year of Teachers and Mentors via a video link at the Kremlin in Moscow on March 2, 2023. - President Putin on March 2 said "neo-Nazis" and "terrorists" had opened fire on civilians in the southern Bryansk region, after a reconnaissance group was accused of crossing the border from Ukraine. (Photo by Mikhail METZEL / SPUTNIK / AFP)
Veröffentlicht: 02. März 2023 15:27 Uhr
Wegen Berichten über Gefechte auf russischem Boden hat Kremlchef Wladimir Putin den nationalen Sicherheitsrat einberufen. Die Ukraine warnt vor russischer Desinformation. Russland wolle damit die eigenen Leute einschüchtern, um den Angriffskrieg bei wachsender Armut zu rechtfertigen.
SALZBURG24 (alb)

Nach Berichten über Gefechte auf russischem Staatsgebiet nahe der ukrainischen Grenze hat Kremlchef Wladimir Putin offiziellen Angaben zufolge für diesen Freitag den nationalen Sicherheitsrat einberufen. "Für Freitag steht beim Präsidenten der Sicherheitsrat auf dem Plan", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Demnach sagte Putin im Zusammenhang mit den Vorfällen kurzfristig auch eine geplante Reise in die Kaukasus-Region Stawropol ab.

Berichte über Gefechte auf russischem Boden

In der Region Brjansk im Südwesten Russlands nahe der Grenze zur Ukraine soll es nach Angaben aus Moskau zu Gefechten gekommen sein. Im Kreis Klimowsk führten russische Kräfte mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums einen Einsatz zur "Vernichtung bewaffneter ukrainischer Nationalisten", die die Grenze verletzt hätten, teilte Russlands Inlandsgeheimdienst FSB am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. "Die Rede ist von einer Attacke durch Terroristen. Es werden jetzt Maßnahmen ergriffen, um sie zu vernichten", sagte Peskow.

Russischen Angaben zufolge wurde in der Region Brjansk ein Autofahrer getötet und ein zehnjähriges Kind durch Beschuss ukrainischer Sabotagetrupps verletzt. "Sie sind ins Grenzgebiet eingedrungen, wo sie das Feuer auf Zivilisten eröffnet haben. Sie haben gesehen, dass es sich um ein Zivilfahrzeug handelte, dass dort Zivilisten und Kinder drin saßen", sagte Putin.

Ukrainische Botschafter warnen vor Desinformation

Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht. Ukrainische Beobachter warnten vor russischer Desinformation. Ein Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, sprach von einer "klassischen Provokation". Russland wolle die eigenen Leute einschüchtern, um den Angriffskrieg bei wachsender Armut zu rechtfertigen. "Unterdessen wird die Partisanenbewegung in Russland stärker und aggressiver. Fürchtet Eure Partisanen ...", schrieb Podoljak auf Twitter.

Russische Freiwilligenkorps bekennen sich zu Angriffen

In den sozialen Medien kursieren Videos von Kämpfern, die mit einer Fahne des russischen Freiwilligenkorps (Russian Volunteer Corps, RDC) posieren und sich zu den Angriffen in Brjansk bekennen. Beim RDC handelt es sich um einen Kampfverband aus russischen Rechtsextremen und Neonazis, dessen Größe aus 50-70 Männern bestehen soll. Etwa 40 von ihnen sollen in die Angriffe im Raum Brjansk involviert gewesen sein. Die Hintergründe der Aktion blieben jedoch unklar, Kriegsbeobachter halten eine "False Flag"-Aktion für möglich, um Putin einen Vorwand für weitere Mobilisierungsmaßnahmen im Land zu liefern.

Zwischenzeitlich hatten Medien auch Berichte über eine angebliche Geiselnahme und den Beschuss eines Schulbusses verbreitet, die dann aber selbst von offiziellen Stellen in Russland widerrufen wurden.

Putin: "Wir werden sie zerquetschen"

Putin machte für den Beschuss die Führung in Kiew verantwortlich, die er einmal mehr als vermeintliche "Neonazis" darstellte. Diese versuchten mit Gewalt, Russland seine historische Identität und Sprache zu rauben, behauptete der 70-Jährige. "Aber ich wiederhole mich: Es wird ihnen nicht gelingen, und wir werden sie zerquetschen."

Seit kurz nach Kriegsbeginn klagt Russland immer wieder auch über Beschuss auf eigenes Staatsgebiet. Opferzahlen und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.

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(Quelle: apa)

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