Während die meisten der rund 10.000 Teilnehmer des Umzugs "Tanz Dich frei" friedlich feierten, versuchte eine Gruppe vermummter Demonstranten immer wieder, Absperrungen vor dem Parlament zu durchbrechen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Einige Demonstranten warfen Flaschen, Steine und Böller auf Beamte. Auch Feuerwehrleute und Sanitäter seien angegriffen worden. Es gingen dutzende Fensterscheiben zu Bruch. Auch gab es Plünderungen. Laut Polizei entstanden Schäden im Umfang Hunderttausender Franken. Von den Festgenommenen waren neun minderjährig.
Der Umzug begann am Samstagabend. Die Menschenmenge tanzte bei regnerischem Wetter in der Innenstadt von Bern zwischen Lautsprecherwagen zu Technomusik. Die Organisatoren hatten gewaltbereite Demonstranten aufgefordert, der Parade fernzubleiben. Der überwiegende Teil der Teilnehmer feierte auch friedlich. Etwa 50 Menschen wurden, vorwiegend wegen übermäßigen Alkoholkonsums, medizinisch betreut.
Die Parade wurde zum dritten Mal von einer anonymen Gruppe über das Onlinenetzwerk Facebook organisiert. Die Veranstalter fordern das Recht zum Feiern ein und wenden sich gegen die Gentrifizierung von Teilen der Stadt Bern, in denen die Mietpreise stark steigen. Im vergangenen Jahr hatten 20.000 Menschen teilgenommen.
Die Behörden tolerieren die ungenehmigte Veranstaltung. Nachdem im vergangenen Jahr einige Teilnehmer das Parlamentsgebäude mit Farbe besprüht hatten, stellte sich die Polizei in diesem Jahr jedoch verstärkt auf Randale ein.
(Quelle: salzburg24)